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Schubert steht
vor der Ablösung

Trennung soll kurz bevor stehen

Von Lars Krückemeyer
Spenge (BZ). Neuneinhalb Jahre ist Walter Schubert nun schon der Trainer des TuS Spenge, und erstmals steht der Mann, der die Mannschaft aus den Niederungen der Regionalliga in die 2. Bundesliga geführt hat, nun persönlich in der Kritik.
Vor der Ablösung: TuS-Trainer Walter Schubert nach der 26:27-Niederlage gegen die HSG Varel.
»Über Konsequenzen wird man in aller Ruhe nachdenken, das machen wir aber nicht öffentlich. Ich werde jedenfalls persönlich keine Konsequenzen ziehen, weil ich an die Mannschaft glaube, auch wenn es einige Stellen gibt, an denen es nicht stimmt. Konsequenzen kann höchstens der Vorstand ziehen«, rechtfertigte sich der 44-Jährige am Samstag auf entsprechende Nachfragen der Zuschauer im Rahmen der »Presse«-Konferenz. Schon vor dem Spiel und noch bevor es anschließend zur Weihnachtsfeier ging, tagten in der Halle der Wirtschaftsrat und der sportliche Leiter Horst Brinkmann. »Wir haben über viele Baustellen gesprochen. Wir haben das größte Problem auf dem Spielfeld. Da fehlt es an Führungsspielern und an mannschaftlicher Geschlossenheit«, wollte sich Brinkmann aber nicht in die Karten schauen lassen, ob Schubert nach der fünften Heimniederlage nun doch zur Disposition steht.
Wie die Sportredaktion jedoch gestern erfuhr, soll die Ablösung des Trainers unmittelbar bevorstehen. So sei angedacht, Schubert vor der anstehenden »englischen Woche« mit den Auswärtsspielen in Stralsund (Sonntag) und Schwerin (Sonntag) von seinen Aufgaben zu entbinden. Denkbar wäre, dass Brinkmann in diesem Fall den Trainerposten übernimmt und dann in der langen WM-Pause in Ruhe ein Nachfolger verpflichtet wird. Brinkmann bestätigte lediglich, dass man sich derzeit intensiv nach neuen Spielern umschaut und Gespräche führt. In diesem Zusammenhang fiel am Samstag der Name Sascha Grote, der als Torwart kürzlich ein Comeback beim Erstligisten TuS N-Lübbecke feierte und zuvor einige Jahre in Spenge gespielt hatte. Auf der Torwartposition scheint der TuS mit Carsten Mundhenk und Johnny Dähne zwar die geringsten Probleme zu haben, aber allein schon als Spielerpersönlichkeit würde ein Typ wie Grote der Mannschaft wohl gut tun.
Als Zuschauer war am Samstag der suspendierte Alexander Weiß in der Halle und spendete seinen Ex-Kollegen Trost. »Für mich ist die Sache noch nicht entschieden, ich hoffe, dass ich wieder in die Mannschaft zurückkehren kann. Dass das Spiel verloren wurde, trifft mich total«, meinte der von Trainer und Vorstand geschasste Allrounder. Weiß, der nach eigenen Angaben Angebote aus der 2. Liga hat, hält sich derweil beim Regionalligisten Ibbenbüren fest, bei dem er seine Laufbahn eventuell fortsetzen will.
Die am 3. Dezember ausgesprochene Suspendierung des Spielers, die der Verein der Öffentlichkeit erst am vergangenen Samstag hatte beiläufig mitteilen wollen (In der Hallenzeitung war sein Foto und sein Name schon »gelöscht«É) rief intern aufgrund der Verhältnismäßigkeit nicht nur Zustimmung hervor. Der Sportredaktion liegen Informationen vor, wonach es zu einem frühen Zeitpunkt der Saison im Training zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Spielern gekommen sein soll. Spieler A habe dabei Spieler B nach einem Foul beim Fußballspielen geschlagen, sei aber mit einer Abmahnung davongekommen.

Artikel vom 11.12.2006