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Mit zittrigen Fingern
zur Weihnachtsfeier

TuS Nettelstedt gewinnt nur knapp mit 39:37

Von Wolfgang Sprentzel
Nettelstedt (WB). Nach der Niederlage gegen die HG LTG/HTV Remscheid vor einer Woch, die mit 27:36 recht heftig ausgefallen war, scheinen die Handball-Damen des TuS Nettelstedt noch nicht richtig wieder in der Spur.

Zwar konnten die Schützlinge von Trainer Thorsten »Jerry« Meyer am Samstagabend mit dem 39:37-(19:14)-Sieg gegen die HSG Siebengebirge-Thomasberg ihrer glänzenden Serie in dieser Saison einen weiteren Erfolg hinzufügen, doch Coach Meyer dürfte beim anschließenden gemeinsamen Weihnachtsbowlen noch zittrige Finger gehabt haben.
Denn der Tabellenzehnte aus dem Rheinland erwies sich vor erneut nur ein paar Hand voll Zuschauern in der Nettelstedter Sporthalle beileibe nicht als reines Kanonenfutter, sondern machte es dem Favoriten aus dem Mühlenkreis sehr, sehr schwer.
Danach hatte es Mitte der ersten Halbzeit und zum Seitenwechsel eigentlich nicht ausgesehen. Gut, die TuS-Frauen hatten nicht unbedingt einen Glanztag erwischt und vergaben vorn einmal mehr zu viele Chancen, ließen sich im Gegenzug zu viele Tore (anfangs besonders durch die großgewachsene Adrienn Mizik) einschenken, doch stand nach 20 Minuten immerhin ein 14:9 auf der Anzeigetafel, der beim Gang in die Kabinen in eine 19:14-Führung gemündet war.
Diese konnte nach dem Seitenwechsel sogar auf sechs Treffer (23:17, 24:18, 26:20) ausgebaut werden. Und das, obwohl in der 35. Minute erst Denise Möller rot (nach dritter Zeitstrafe) sah und gleichzeitig auch Monique Benstein für zwei Minuten auf die Bank musste. Doch plötzlich schrumpfte der Vorsprung. In der 44. Minute waren's nur noch drei Treffer. Und Tina Kottkamp fand völlig frei vorm Tor den Weg nicht ins Tor. Gehalten. Doch glücklicherweise traf wenig später Ina Schewtschenko zum 29.25.
Durch war die Partie freilich noch lange nicht. Hilflos und schier ohnmächtig vor Zorn darüber, wie leicht es schien, musste Coach Meyer ansehen, wie auf der linken Abwehrseite (besonders auf Außen) völlig unaufmerksam gedeckt wurde. Ein Treffer nach dem anderen schlug von dort aus im inzwischen von Christina Süß gehüteten TuS-Gehäuse ein. Zwölf Minuten vor dem Abpfiff hieß es nur noch 30:28, fünf Minuten vor Schluss nur 34:32.
Und sehr schwer taten sich die Hauherrinen gegen die immer offensivere Deckung der Gäste, die fast eine komplette Manndeckung war., Nur gut, dass der TuS mit Lena Antal und Ina Schewtschenko zwei abgezockte Routiniers in ihren Reihen hat. Sie beantworten alle Treffer der Gäste zum 36:33, 37:35 und 38:36 mit Gegentoren. Und als dann Lena Antal mit ihrem neunten Tor in dieser Partie das 39:36 erzielt hatte, durfte auch der Coach wieder ruhiger durchatmen. Das 39:37 per Siebenmeter brachte für die Gäste nur noch die Resultats-Verbesserung.
TuS Nettelstedt: Süß, Schellhase; Schewtschenko (8/1), Köhler-Korandova (8/2), Möller (4), Benstein (2), Böhmer (5), Stahnke, Antal (9), Hermening (2), Kummer, Kottkamp (1).

Artikel vom 11.12.2006