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Überraschung der HSG

Handball-Landesliga: Hüllhorst schlägt Spenge 30:28

Von Ingo Notz
Hüllhorst (WB). Um großen Glanz geht es im Abstiegskampf nicht - nur Punkte zählen. Und was das angeht, hat die HSG Hüllhorst Samstag alles richtig gemacht: In einem »Kampfspiel« überraschte der Landesligist den Tabellenzweiten Spenge mit 30:28.

»Das war ein Chaotenspiel, aber um einen Schönheitspreis geht es nicht«, lächelte HSG-Trainer Hartmut Rittersberger nach dem Schlusspfiff. Recht hatte er - was aber nicht zuletzt an den enttäuschenden Gästen lag, die immerhin als Ligavize angereist waren. Samstag schienen die Spenger zeitweise aber in einem völlig falschen Film und hatten die Gastgeber ganz offensichtlich von Anfang an total unterschätzt und verschossen einige leichte Bälle - Hüllhorst nutzte das clever aus und bestimmte so die gesamte Anfangsphase. Über 3:1 (6.) und 7:3 führten die Gastgeber nach 14 Minuten mit 9:4. Das schönste Tor des Tages ging dabei auf das Konto von Jan Sudeck zum 9:4: Sein Hammer klatschte an die Latte, von dort an den rechten Pfosten, dann an den linken, zurück an den rechten, lag dann still auf der Linie - und wurde vom Keeper doch noch ins Netz gestubst. . . Spenge kam danach bis zum 11:9 heran und jetzt sah es erstmals danach aus, dass der Favorit ernst machen würde. Doch die HSG wehrte sich kämpferisch und konterte zum 14:10. Da war es zur Pause fast zu wenig, dass nur ein 15:13 zu Buche stand - schließlich musste für Halbzeit zwei mit dem Aufstand des Giganten aus Spenge gerechnet werden. Was dann aber passierte, war eher die Fortsetzung des Aufstands des Außenseiters: Schlums, Becker, Scheerer, Schlums - Hüllhorst hatte beim 19:15 wieder vier Tore vor. Der Spaß war nach 39 Minuten vorbei, bei den Gästen kam der Ex-Nettelstedter Störmer, in der 43. Minute war der Ausgleich erstmals wieder da (21:21). Jetzt ging es Tor um Tor, die HSG verteidigte tapfer ihre knappe Ein-Tor-Führung und konnte sich dabei nicht zuletzt auch auf Keeper Christian Laroche verlassen, der die Spenger immer wieder zur Verzweiflung trieb. Ab dem 23:23 (47.) setzte sich die HSG dadurch wieder auf zwei Tore ab und baute den Vorsprung vom 27:25 (52.) innerhalb von 100 Sekunden auf 29:25 aus. Das ließen sich die Hüllhorster, bei denen der quirlige René Schlums und Rückraumriese Jan Sudeck weitere Stützen waren, nicht mehr nehmen. Laroche avancierte mit drei Glanzparaden in den letzten zwei Minuten endgültig zum Matchwinner.
»Christian hat uns das Ding festgehalten«, verteilte Trainer »Max« Rittersberger anschließend ein Sonderlob an seinen starken Keeper. »Wir haben als Mannschaft sehr diszipliniert gespielt und kämpferisch überzeugt. Wir wollten noch zwei Punkte vor Weihnachten holen - die haben wir jetzt schon, so dass wir ruhiger nach Wehe fahren können.«
HSG Hüllhorst: Laroche, Obermeier; Becker 4, Schlums 9/3, Struck 2, Wegener, Hägerbäumer 2, Kleffmann 1, Scheerer 2, Kreft, Gimpel-Henning, Günther 3, Sudeck 7/3.

Artikel vom 11.12.2006