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Eine Symphonie der Farben und Formen

Künstlerin Julieta Nahúm de Kröhnert präsentiert Bildauswahl im Lukas-Krankenhaus

Bünde (hr). Floral-verspielt wie Gustav Klimt, expressiv wie Van Gogh, gleichzeitig eine äußerst genaue Beobachterin mit einem tiefen Sinn für harmonische Komposition - Julieta Nahúm de Kröhnert ist eine Künstlerin, deren Werke sich nachhaltig einprägen. Eine Ausstellung mit den vielschichtigen Arbeiten der in Buenos Aires geborenen Argentinierin ist jetzt im Galeriegang des Lukas-Krankenhauses zu sehen.
Ihre Kompositionen sind in Form, Licht, Farbe und Kontrast immer harmonisch. In ihren Bildern spielt sie bewusst und frei mit diesen Elementen, um Effekte zu erzeugen, die bei den Betrachtern immer einen tiefen Eindruck hinterlassen. Dabei lehnt sich in einigen Werken bewusst an große Vorbilder an. Fünf Selbstbildnisse nach Klimt sind es, die den Blick des Betrachters sofort auf sich ziehen. Jedoch, wer glaubt, hier sei einfach kopiert worden, der täuscht sich. Zwar dient die Gestaltungsweise und Umsetzung des Wiener Malers als Ausgangspunkt - aber sie entwickelt vorhandene Motive weiter, blickt dem Betrachter aus der Klimtschen Perspektive schelmisch entgegen. Weitere Selbstportraitstudien zeigen, dass die Malerin in jeder Stilart sicher ist - gleich, ob mit Bleistift, Sepia oder Ölfarben.
Die Natur und der Mensch, aber auch die subtile Welt sind die am häufigsten dargestellten Themen, oft ist es jedoch eine Fusion all dieser Bereiche. In ihren Werken, in denen oft verschiedene Materialien verwendet werden, behandelt die Künstlerin jedes Detail, als wäre es der Hauptdarsteller des Bildes, Jedes Objekt lebt selbstständig, jedes Element spielt eine wichtige Rolle, hat eine Bedeutung und vermittelt dem Betrachter eine ausgeglichene Botschaft.
Julieta Nahúm de Kröhnert studierte fünf Jahre an der Universität »Instituto Nacional del Profesorado Antonio Ruiz de Montoya« (Posadas in Argentien) Malerei und Zeichnen und schloss im Alter von 24 Jahren diese Studiengänge mit der höchsten Auszeichnung ab, die je an dieser Universität verliehen wurde: einer Goldmedaille. Danach studierte sie drei Jahre Bildhauerei an einer Universität in Buenos Aires, besuchte gleichzeitig weitere vier Jahre an der Universität »Escuela Nacional de Profesores Ernesto de la Cárcova« in Buenos Aires Vorlesungen für fortgeschrittene Maler und Zeichner. Auch diese Studiengänge schloss sie mit der höchsten Auszeichnung ab.
Julieta Nahúm de Kröhnert hat sowohl in ihrem Land als auch in Uruguay, Paraguay, Brasilien und in den USA ausgestellt. Für ihre Arbeiten hat sie in den drei Kunstrichtungen Malerei, Zeichnen und Bildhauerei verschiedene Preise gewonnen. Bevor sie 1998 nach Deutschland kam, hat sie sechs Jahre für die argentinische Regierung als Bildrestauratorin gearbeitet. Seitdem lebt sie mit ihrem Ehemann in Bünde und arbeitet zuhause in ihrem Atelier.
Besucher der Ausstellung, die noch bis zum 10. Januar zu sehen ist, können in eine Welt der Gefühle, Gedanken und Eindrücke eintauchen, die sie noch lange verzaubern wird und die mit jedem Bild Zeugnis von der großen künstlerischen Potenz der Argentinierin geben.

Artikel vom 09.12.2006