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Mit Hilfe von Stahl die innere Balance finden

Künstler und Sozialpsychiatrische Initiative kooperieren

Paderborn (WV). Einen Durchmesser von 2,20 Metern hat die Stahlkugel, die der Aktionskünstler Arnd Drossel zusammen mit Rehabilitanden der Sozialpsychiatrischen Initiative Paderborn gebaut hat.
»Innere Balance« heißt dieses Kunstobjekt, das vergangenen Mittwoch auf dem NovoStart-Gelände an der Rathenaustraße der Paderborner Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Zwei Wochen lang hat der Künstler zusammen mit den SPI-Rehabilitanden den Stahl geformt und geschweißt, eine Aktion im Rahmen des Projekts »Kunst aus Metall«. Dirk Gierse-Rörig, Arbeitstherapeut in Diensten der SPI, hatte den Künstler vergangenen Sommer auf einer Veranstaltung in Schloß Neuhaus kennengelernt und die Zusammenarbeit zwischen Arnd Drossel und dem Therapiezentrum besiegelt. Die Kosten für den Stahl in Höhe von 1500 Euro übernahm zu einem Drittel die Firma Ullner & Ullner aus Hövelhof.
In der übermannsgroßen Kugel möchte Arnd Drossel im April 2007 entlang des Europa-Radweges R 1 die Strecke von seiner Heimatstadt Dorsten nach Paderborn zurücklegen. Ziel des Künstlers ist es, beim Laufen und Schlafen in der Kugel und bei der Präsentation des Objekts seine innere Balance zu finden. Begleitet wird er auf Teilstrecken der insgesamt zweiwöchigen Tour von einem Organisationsteam der Sozialpsychiatrischen Initiative Paderborn. Zum Abschluss kommt die Aktion am 25. April in Paderborn-Mönkeloh während einer Fachtagung der SPI.
Dort werden bis zu 300 Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter und Mitglieder anderer Berufsgruppen erwartet, um sich über das Thema »Ohne Netz und doppelten Boden? Flankierende Therapieverfahren in der Sozialpsychiatrie» auszutauschen. Die SPI wird Beispiele aus ihrer therapeutischen Arbeit vorstellen, darunter das Musizieren mit selbstgebauten Didgeridoos, Ergebnisse ihrer Märchen- und Theaterworkshops sowie das therapeutische Reiten. Als Höhepunkt und Abschluss der Veranstaltung im Apollo-Zirkuszelt wird Arnd Drossel, begleitet von Rehabilitanden der SPI, mit der Kugel in das Zelt rollen und seine auf der Wanderung neu gewonnene inneren Balance präsentieren.

Artikel vom 09.12.2006