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Fraktionen legen ihre Wunschzettel vor

Haushalt 2007: SC Delbrück bekommt 380 000 Euro

Von Silvia Scheideler
Delbrück (WV). Ihre Wünsche und Änderungsvorschläge für den Haushalt 2007 der Stadt Delbrück brachten am Donnerstagabend die Ratsfraktionen im Haupt- und Finanzausschuss vor. Entgültig wird am kommenden Donnerstag im Rat über die Vorschläge entschieden.

380 000 Euro sollen nach dem Willen der CDU, SPD und FDP 2007 dem DSC für die Umwandlung eines Ascheplatzes in einen Kunstrasenplatz zukommen. Als »Prestigeobjekt« titulierte hingegen GABI-Mitglied Susanne Hombergs dieses Vorhaben. Andere notwendige Projekte würden hinausgezögert, »zum Beispiel soll der Neubau der Sporthalle in Lippling«, so Hombergs, »auf 2008 verschoben werden und die Sanierung der Realschulsporthalle und des auch von Vertretern der CDU als marode bezeichnete Lehrschwimmbecken erscheinen überhaupt nicht mehr im Haushaltsplan.« CDU-Fraktionschef Friedel Balsliemke unterstellte Hombergs »mangelndes Fußballverständnis in Sachen des DSC. Es gibt keine Alternative zum Kunstrasen.« Nur der sei so belastbar, dass er von morgens bis abends bespielbar ist. Auch SPD-Ratsherr Helmut Suren vertritt die Ausgabe der 380 000 Euro: »Der Kunstrasenplatz entlastet den Verein, den Trainingsbetrieb auf dem Übungsplatz an der Danziger Straße und somit die Anwohner.« Die Liberalen wünschen sich zur Absicherung des DSC-Vorhabens ein Lärmgutachten.
Den vom SuS Westenholz beantragten Kunstrasenplatzplatz will die CDU-Fraktion nicht mittragen. Die SPD schlägt vor, den Sportplatz 2008 ins Investitionsprogramm aufzunehmen. Hier betonte Helmut Suren aber, dass es sich nicht unbedingt um einen Kunstrasenplatz handeln müsse.
Befürwortet wird von allen Seiten, in Lippling eine neue Zweifachturnhalle zu bauen, statt die alte Sporthalle zu sanieren und einen Anbau zu schaffen. Die Gesamtkosten steigen so um 550 000 Euro auf 1,8 Millionen Euro an. Da aber vor dem Bau zunächst, frühestens in den Sommerferien, die alte Halle abgerissen werden muss, wird die Stadt wohl 2007 mit den angesetzten 630 000 Euro auskommen.
Auch das Thema Römerlager Anreppen kam auf den Tisch. CDU- und SPD-Vertreter sprachen sich bei den Beratungen für die Aufnahme von 25 000 Euro zur wissenschaftlichen Erarbeitung der Pläne im Haushalt aus. Diese Zustimmung solle aber mit Vorbehalt im Haushaltsplan auftauchen. Erst wenn die Kostenverteilung für das Vorhaben, Teile des Römerlagers wieder sichtbar zu machen, feststehe, solle das Geld wirklich ausgegeben werden. Die CDU plädierte für eine Drittel-Lösung zwischen Kreis, Land und Stadt.
GABI sei der Nutzen dieser Römerlager-Pläne schleierhaft, so Susanne Hombergs. Sie hegte Zweifel daran, ob Schulen oder Touristen so an der römischen Geschichte interessiert seien.
Die Idee der CDU, eine Arbeitsgruppe zur Ausbildungsförderung zu gründen, fand bei der Opposition grundsätzlich Gefallen. »Aber 100 000 Euro«, so Helmut Suren (SPD), »sind kein Pappenstiel.« Die Christdemokraten wollen die Summe mit einem Sperrvermerk versehen. »Wenn«, so Friedel Balsliemke, » ein sinniges Konzept steht, kann über die Ausgabe neu entschieden werden.«
Einig sind sich die Kommunalpolitiker aller Fraktionen darin, dass man Hochzeitspaare nicht schon im Trauzimmer ins Schwitzen bringen soll. 10 000 Euro sollen 2007 für Maßnahmen der Raumluftverbesserung im Trauzimmer veranschlagt werden.

Artikel vom 09.12.2006