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Zum Wohlfühlen gehört auch Mitbestimmung

Erster Schülerkongress: 200 Jugendliche diskutieren über Verbesserungen des Schulangebotes

Herford (tm). Zum ersten Mal trafen sich Schülervertreter aus dem gesamten Kreis, um über Verbesserungen des Schulangebotes zu diskutieren. Wichtigstes Ergebnis: Schüler, Eltern, Lehrer und Schulträger müssen eng zusammenarbeiten, um die vielen aufgezeigten Probleme lösen zu können. Die zunächst allgemein formulierten Ziele werden im Februar konkretisiert.

200 Schülervertreter aller weiterführenden Schulformen trafen sich gestern im Elsbach-Haus, um sich mit Problemen der Schulen im Kreis auseinanderzusetzen. In Kleingruppen wurden verschiedene Themen behandelt. 50 vom Regionalen Bildungsbüro ausgebildete Moderatoren lenkten die Diskussionen in die richtige Richtung. Konfliktbewältigung, Berufsvorbereitung, Mitbestimmung und Gestaltung des Schulalltags waren zentrale Punkte, mit denen sich die Schüler befassten.
Schließlich schrieben alle Gruppen ein Stichwort auf einen symbolischen Sonnenstrahl. In einer abschließenden Vorstellungsrunde erklärten die Schüler ihre selbst erstellten Plakatwände. Unter den Zuschauern waren neben Personal vom Regionalen Bildungsbüro auch Landrätin Lieselore Curländer und der CDU-Landtagsabgeordnete Wolfgang Aßbrock.
»An Schulen muss man sich wohl fühlen«, erklärt etwa Schülerin Denise Tenhaef, die sich mit der Umgestaltung von Schulen befasst hatte. »Dazu müssen die Schüler mitbestimmen dürfen, wie ihre Schulen aussehen. Wenn das Geld nicht reicht, könnten vielleicht die Eltern ab und zu einen Eimer Farbe spenden.« Stefanie Schulte aus einer anderen Gruppe, die sich Gedanken zum selben Thema gemacht hatte, sieht den Begriff der Gestaltung noch weiter: »Zum Wohlfühlen in der Schule gehört neben einem sauberen, gepflegten Erscheinungsbild auch die Gleichberechtigung von Schülern und Lehrern in der Schulkonferenz und die Zusammenarbeit zwischen den Schulen.« Nadine Kühnel beschäftigte sich mit Konfliktbewältigung. Zivilcourage, Mobbing und Gewalt führte ihre Arbeitsgruppe auf dem Plakat an. »Weil innerhalb der Gruppe mehrere Schulformen vertreten waren, konnten wir gut sehen, dass Gewalt an Haupt- und Gesamtschulen eher ein Thema ist als an Berufskollegs«, berichtet Nadine. Was man dagegen tun kann? »Leider nicht viel. Aber auch hier könnte der bessere Dialog zwischen Jugendlichen und Erwachsenen helfen.« Die Gymnasiastin Derin Dirani machte sich Gedanken über die Optimierung der Arbeit der Schülervertretungen. »Gemeinsame Feste sind ein guter Ansatz. Regelmäßige SV-Treffen und die Einbeziehung jüngerer Mitschüler sollte kreisweiter Standard werden.«

Artikel vom 09.12.2006