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Verteidger
fordert einen
Freispruch

Bald Urteil im Autohändlermord

Von Wolfgang Wotke
Gütersloh/Bielefeld (WB). Der Prozess um den ermordeten Gütersloher Autohändler Werner Kellermann geht in die Endphase. Gestern wurde bereits plädiert. Staatsanwalt Klaus Metzler forderte eine lebenslängliche Haftstrafe für den mutmaßlichen Täter Malkhaz B., Verteidiger Dr. Holger Rostek will einen Freispruch erreichen.

Für Metzler steht eindeutig fest, dass Malkhaz B. am 11. April zwischen 12.50 Uhr und 13.06 Uhr den 56-jährigen Autohändler Werner Kellermann mit drei Schüssen getötet hat, um einen Mercedes-Benz samt Papiere zu stehlen. Vor den Plädoyers stellten gestern noch einmal zwei Gutachter der Telefongesellschaft »e-plus« die genauen Handy-Auswertungen des am Tatort entdeckten Mobiltelefons von Malkhaz B. vor. Demnach stehe jetzt eindeutig fest, das der beschuldigte Georgier und Familienvater zum letzten Mal vor der Tat um 12.36 Uhr in der Nähe der Carl-Bertelsmann-Straße, zum ersten Mal nach den tödlichen Schüssen dann um 13.06 Uhr von einem Standort um Rheda-Wiedenbrück telefoniert hat. Dann sei sein Handy wieder um 13.56 Uhr in einem Mobilfunkmasten in Wanne-Eickel eingeloggt gewesen. Die Staatsanwaltschaft verwies auch noch einmal auf die bei Malkhaz B. gefundene Tatwaffe. Allerdings sagte Klaus Metzler, dass der Mord aus der Situation heraus entstanden und nicht geplant gewesen sei.
Gestern stellte Rechtsanwalt Dr. Holger Rostek noch einen so genannten Hilfsbeweisantrag. Es müsse geprüft werden, ob sein Mandant während des zweiten Telefongesprächs nicht doch schon zu weit weg vom Tatort gewesen sein könnte und somit nicht als Täter in Frage komme. Malkhaz B. streitet nach wie vor den Mord ab. Das Urteil in dem Prozess soll am kommenden Donnerstag, 14. Dezember, fallen.

Artikel vom 08.12.2006