11.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bildung braucht mehr Geld

Landtagsabgeordneter Haseloh referiert vor SPD-Ortsverein Lübbecke


Lübbecke (WB). Bei der Ortsvereinsversammlung der SPD Lübbecke berichtete Landtagsabgeordneter Karl-Heinz Haseloh über Grundzüge der bildungspolitischen Vorstellungen der SPD-Landtagsfraktion. Er verwies darauf, dass die SPD erst vor kurzem in einer intensiven Klausurtagung dieses Thema für sich erneut studiert, analysiert und diskutiert habe und so zu einem weiterentwickelten Konzept gelangt sei.
Natürlich sei der Begriff Bildung nicht nur auf »Schule« oder gar nur »Gymnasium« zu reduzieren, so Haseloh. Alle wüssten, dass der Bildungsgang des Menschen schon in den ersten Lebensjahren stark geformt werde und somit auch schon zu diesem Zeitpunkt angesetzt werden müsse. Deshalb wende sich die SPD noch stärker als bisher dem Elementarbereich (Hort, Kindergarten, Grundschule etc.) zu. »Wenn Bildung ein Grundrecht des Menschen ist, dann ist es unumgänglich, gerade diesen Bereich, der quasi die Grundlage allen späteren Lernens darstellt, stärker auszubauen und zu fördern«, sagte Haseloh. Und da gehe es nicht nur um Kindergartenplätze, sondern auch um neue Strukturen und auch um veränderte Erzieherausbildung.
Die offene Ganztagsschule, die zur Sicherung nachmittäglicher Betreuung geplant und damit auch als Einstieg in die Ganztagsschule aufgefasst werden könne, sei nicht mehr aus dem NRW-Alltag wegzudenken. Haseloh: »Ganz offensichtlich ein Erfolgsmodell, auch hier vor Ort in Lübbecke.«
Die Diskussion im Ortsverein drehte sich natürlich auch ums Geld, um die Kosten all dieser Vorstellungen zu sichten. Interessant in diesem Zusammenhang sei, dass die Bundesrepublik Deutschland mit ihren Ausgaben für Schule und Bildung deutlich unter dem OECD-Durchschnitt liege (4,4 Prozent, die anderen: 5,1 Prozent des Bruttoinlandproduktes). Noch plastischer werde es, wenn man sich die Ausgaben pro Schüler in Deutschland anschaue: »Da liegt NRW (bei 16 Bundesländern) immer nur auf den Rängen 15 und 16, Ausnahme Gymnasien (Rang 13/14) und Sonderschulen (Rang 11/12)«, teilte der Landtagsabgeordnete mit.
Haselohs Fazit: »Will man Bildung, vor allem angesichts der sich immer schneller wandelnden Berufsbilder, für die späteren Generationen absichern, dann müssen erheblich größere Summen investiert werden.«

Artikel vom 11.12.2006