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Viele spannende Legenden vom Nikolaus

50 Mitglieder des Seniorenkreises und der Frauenhilfe stimmen sich auf Weihnachten ein

Borgholzhausen (xe). Den Tag für die Weihnachtsfeier haben sich die Mitglieder des Seniorenkreises und der Frauenhilfe gut ausgesucht. Etwa 50 Männer und Frauen des evangelischen Seniorenkreises und der Frauenhilfe haben einen gemütlichen Nachmittag am Nikolaustag im Gemeindehaus am Kampgarten verbracht.
Bei Kaffee und Kuchen sangen sie viele christliche Lieder, die Walburga Nesemann am Klavier begleitete. Ein tolles musikalisches Programm boten auch neun Jungen und Mädchen des Kindergartens »Pusteblume«. Diese zeigten das Singspiel »Liedermaus Itzibitz«. Zusammen mit ihrer Leiterin Elgin Brachmann besuchten die Kinder die Frauen und Senioren im Rahmen der Aktion »Türen öffnen sich, Menschen begegnen sich«. Dies ist eine Aktion der evangelischen Kirchengemeinde, in der sich die Mitglieder durch gegenseitige Besuche erfreuen.
Bei der Weihnachtsfeier am Mittwoch stand natürlich das Thema Nikolaus an vorderster Stelle. Pastor Christian Eckey ging in seiner Andacht auf eine der vielen Legenden des heiligen Bischofs ein. »Nikolaus hat die Not der Menschen, für die er verantwortlich war, gesehen und ihnen geholfen«, betonte Eckey in seiner Rede. Ein Beispiel für seine Leistung war die Geschichte, die von drei armen Mädchen erzählt. Jede von ihnen möchte heiraten. Der Vater hat jedoch nicht genügend Geld, um ihnen die Hochzeit zu bezahlen. Eines Tages finden die Mädchen drei Säcke mit Geld, die der Nikolaus ihnen geschenkt hat. »Gerade diese Geschichte ist heutzutage so aktuell. Es gibt so viele Menschen, die in Armut leben«, sagte der Pastor.
Pastorin Silvia Schulz ging bei ihrem Programmteil nicht auf die Legenden ein. Sie gab den Männern und Frauen einen kleinen Rückblick, wie es bei ihnen damals gewesen ist, als der eigene Vater als Nikolaus verkleidet, die Geschenke überbrachte. Außerdem erzählte Pastorin Schultz kurz die Geschichte vom heiligen Bischof, der vom Jahr 286 bis etwa 350 gelebt hatte. Wie das Nikolausfest in den Niederlanden gefeiert wird, beschrieb die Pastorin ebenfalls. Hier wissen alle holländischen Kinder aus alten Liedern und Kinderreimen, dass Sinterklaas - der Name ist eine Verkürzung von Sint Nikolaas - in Spanien lebt. Warum gerade dort, weiß niemand so genau.
In Spanien verbringt er die meiste Zeit des Jahres damit, sich in einem großen roten Buch Notizen über das Verhalten der Kinder zu machen, während sein Knecht, der Zwarte Piet, Geschenke für den nächsten 5. Dezember zusammenträgt. Anfang November besteigt Sinterklaas dann seinen Schimmel, der Zwarte Piet schultert seinen mit Geschenken gefüllten Sack, und zu dritt gehen sie an Bord eines Dampfers, der sie nach Holland bringt. Mitte November legen sie dann an - jedes Jahr in einer anderen Hafenstadt - und werden vom Bürgermeister und einer Abordnung der Bürgerschaft offiziell empfangen. Es folgt ein festlicher Umzug, der vom Fernsehen direkt übertragen wird. So können alle Niederländer den Auftakt zur Nikolauszeit live miterleben.

Artikel vom 08.12.2006