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Ganztagsbetrieb auch ohne Förderung

Hauptschule gibt Schulausschuss und Bürgermeister Einblick in ihr Nachmittagskonzept


Verl (ehl). Die Hauptschule Verl ist seit Beginn dieses Schuljahrs an vier Tagen in der Woche eine Ganztagsschule. Wie das Nachmittagskonzept aussieht und was in diesen zusätzlichen Stunden alles an fachlicher, sozialer und kultureller Förderung angeboten wird, davon machten sich jetzt Bürgermeister Paul Hermreck und der Schulausschuss bei einem Besuch in der Schule ein Bild.
Anfang des Jahres hatte sich die Hauptschule bekanntlich um eine Landesförderung als Ganztagsschule beworben - und war leer ausgegangen. Dennoch hat das Kollegium zum Beginn dieses Schuljahrs mit Hilfe von so genannten Förderzuschlägen im Stellenplan die bereits vorhandenen Förderangebote erheblich ausgeweitet und für die Fünft- und Sechstklässler montags und dienstags verpflichtenden sowie mittwochs und donnerstags freiwilligen Nachmittagsunterricht eingeführt, der Fachliches, aber auch darüber hinausgehende Angebote wie Trommeln, Sport und Kunst, Computerarbeit oder die Mitarbeit an der Schülerzeitung umfasst. Und auch für die übrigen Jahrgänge wurde die individuelle Förderung auf den Nachmittag verlegt.
Mit dem Ganztagsbetrieb verbunden sind eine Mittagspause mit Bewegung und ein gesundes Mittagessen, das von Hauswirtschaftsmeisterin Hildegard Dresselhaus frisch zubereitet wird. Die Mahlzeit dient nicht nur dazu, die Schüler satt zu bekommen, sondern der Schulleitung liegt auch das Essen in der Klassengemeinschaft und die Vermittlung von guten Tischmanieren am Herzen. Durch den Mittagstisch wurde sogar eine Ausbildungsstelle zur Hauswirtschafterin geschaffen (im Verbund mit der Stiftung Radwerk, dem Droste-Haus und dem Kolping-Bildungswerk), die mit Annika Weichenhann (18) besetzt ist. Und Narot Pissamuphum sowie Arthur Schmidt können hier als Praktikanten (vor)berufliche Erfahrungen sammeln.
Die Förderangebote bezögen sich nicht nur auf leistungsschwache, sondern ebenso auf leistungsstarke Schüler, hebt Schulleiterin Maria Lindner hervor. »Unser Ziel ist es, alle Schülerinnen und Schüler zu motivieren, sich Ziele zu setzen und so zu fördern, dass sie ihre Anlagen zur Entfaltung bringen und ihre Leistungen in eigenverantwortlicher Arbeit steigern können.« Nach dem ersten Halbjahr im Januar wollen das Kollegium und die Schulkonferenz Bilanz ziehen, was das neue Konzept gebracht hat, wie es weitergehen soll und ob erneut Förderzuschläge beantragt werden sollen. Denn nur sie erlauben den Nachmittagsunterricht. In jedem Fall will sich die Schule erneut um die Förderung als Ganztagsschule bewerben - auch wenn die Aussichten noch geringer sind als beim ersten Mal.

Artikel vom 08.12.2006