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»20 Bilder«
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Werther

Stieghorst stellt aus

Altkreis Halle (joz). Seine persönliche, ostwestfälische Bodenständigkeit - er wuchs in der ländlichen Umgebung Werther-Isingdorfs auf - scheint dem Maler Christoph Stieghorst sowohl in der naturalistisch realistischen Umsetzung seiner großformatigen Ölbilder als auch bis in die Motivwahl hinein eine allererste Maxime zu sein.

Unter dem Titel »20 Bilder« stellt der 1974 in Bielefeld geborene und ursprünglich nach erfolgreichem Abitur zum Zimmermann ausgebildete Stieghorst - erst anschließend absolvierte er von 1996 bis 2003 sein Studium der Geschichte, Pädagogik und Kunst in Bielefeld und Paderborn - bis zum 5. Januar im Kreishaus aus. Der einfache Zugang zur Kunst liegt Stieghorst am Herzen. Mit seinen »Treckerbildern« macht er von sich reden. Der Künstler stellt Traktoren in Korrelation mit adretten, in modische Jeans und fesche Blusen gekleideten Damen dar. Eine Art Endzeitstimmung des technischen Zeitalters entsteht durch die überaus farbintensive Dominanz hinter- und vordergründiger Landschaften, in die sich die Maschine, der technische Apparat oder eben der Bulldog nicht mehr als Fremdkörper oder etwas Bedrohliches, sondern schlichtweg wie schon etwas der Vergangenheit Angehörendes noch wie eine artgerechte Pointe integriert. Des weiteren präsentiert Stieghorst Gefühle wie tiefen Schmerz ausdrückende Frauenporträts sowie eine größere Anzahl großformatiger und nicht wenig farbintensiver Bilder bekleideter und unbekleideter Frauengestalten, die ein großes weibliches Emotionspotential sowohl durch ihre sehr weiblichen Körper als auch durch ihre bis in ihre Blicke hinein nachempfundene Mimik ausdrücken.

Artikel vom 08.12.2006