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Ein Traumjob mit vielen Prominenten und Profis

Paderborner Ludger Henneken (36) ist Empfangschef

Von Klaudia Genuit-Thiessen
Paderborn/Halle (WB). Diskretion ist sein Geschäft. Hinter der Rezeption im Sportpark-Hotel in Halle ist Verschwiegenheit oberstes Gebot. Erst recht für jemanden, der von Berufs wegen Stars und Sternchen, Promis und Profis aus allen Bereichen begrüßt: Ludger Henneken ist Empfangschef in dem Viereinhalb-Sterne-Hotel am Stadion.

Ob ein Bandmitglied von »Pur« eine andere Matratze wünscht, Sängerin Annett Louisan nur weiße Blumen im Zimmer erträgt oder eine anonym angereiste deutsche Pop-Gruppe nach Mitternacht noch eine Runde schwimmen will - Ludger Henneken würde darüber nie ein Wort verlieren.
Als Plaudertasche wäre der 36-Jährige aus Paderborn bestimmt nicht dort, wo er seit zwei Jahren arbeitet: im »Front Office« des Hotels als Leiter eines siebenköpfigen Teams (davon zwei Azubis). »Arbeiten dürfen, wo andere Urlaub machen« - so lautet das Motto des gelernten Hotelfachmanns, der nach Abschluss der Ausbildung die erste Stufe der Karriereleiter in einem Betrieb im Sauerland erklommen hat. Empfangschef in dem 70-Zimmer-Hotel (ebenfalls vier Sterne) blieb er nicht lange: Über den Niederrhein wechselte er nach Mecklenburg-Vorpommern, von dort an die Soester Börde, schließlich an den Teutoburger Wald - in das Haus mit 101 Zimmern, fünf Suiten und einer Rezeption, die rund um die Uhr besetzt ist.
Ob Sänger oder Sportler - viele Gäste, die im Sportpark-Hotel absteigen, erwarten eine persönliche Atmosphäre. Und sie setzen darauf, dass sich Ludger Henneken, seine Vertreterin Katrin Ceglar und ihr Team an ihre Wünsche erinnern.
Dabei hilft der Computer im »Back Office«. Wer fünf Kopfkissen haben möchte oder einen W-Lan-Anschluss auf dem Zimmer, wer Tickets fürs Theater braucht oder eine Uhr, das wird alles notiert. Schließlich will das Hotel dem Gast jeden Wunsch erfüllen. Und das geht bis hin zu ungewöhnlichen Bitten wie vor Jahren bei Luciano Pavarotti. Als der Startenor mit seiner Crew das UEFA-Cup-Fußballspiel Schalke 04 gegen Inter Mailand sehen wollte, brauchte er dazu einen Inter-Mailand-Schal. Glücklicherweise hatte man Beziehungen nach Gelsenkirchen . . .

Artikel vom 08.12.2006