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»Jetzt sind wir die Gejagten«

TV Verls Trainer Jens Freier kann mit der Favoritenrolle leben

Verl (cas). »Jetzt sind wir die Gejagten!« TV Verls Trainer Jens Freier weiß, dass die erst kürzlich eroberte Tabellenführung (punktgleich mit SuS Oberaden) auch eine schwere Bürde sein.

Allerdings: Der heimische Handball-Verbandsligist geht mit breiter Brust in das Derby gegen die HSG Gütersloh - sieben Siege am Stück und vor allem der jüngste Triumph gegen den gestürzten Spitzenreiter Oberaden sorgen für großes Selbstvertrauen im Lager der TVV. »Wir sind natürlich der Favorit, auch wenn Derbys meistens ihre eigenen Gesetze haben«, redet die »Kampfmaschine« Freier nicht lange um den heißen Brei herum.
Damit die Erfolgsserie nicht reißt, floss in dieser Woche beim Training reichlich Schweiß. »Am Montag und Mittwoch haben wir richtig Gas gegeben«, berichtete der Coach, der auch ein kritisches Gespräch mit Jasmin Gojacic führen musste. Denn Freier hatte es missfallen, dass der Glatzkopf beim Gipfeltreffen am vergangenen Samstag schon in der Anfangsphase beim Torwurf zaubern wollte. Doch seine zirkusreife Nummer mit der doppelten Drehung in der Luft ging prompt schief. »Das kannst du machen, wenn das Spiel entschieden ist und nicht vorher«, ermahnte »Howie« seinen manchmal zum Leichtsinn neigenden Schützling.
»Ich wollte damit den gegnerischen Torwart schocken«, versuchte sich »Jazy« zu rechtfertigen. »Das ist eben die jugoslawische Handball-Schule«, lächelt Jens Freier, der ansonsten aber mit dem Kroaten sehr zufrieden sein kann. Denn so wie die ganze Truppe, so hat sich auch Jasmin Gojacic in der Hinrunde mächtig gesteigert. Das gilt ebenso für Fabian Diekmann. »Er spielt eher unscheinbar, aber dafür sehr mannschaftsdienlich«. freut sich Freier, dass die TVV-Aktionen nicht nur auf den Torjäger Phillip Meßling zugeschnitten sind.
Auch wenn sich die meisten Akteure beider Teams untereinander prima verstehen, erwartet Jens Freier dennoch ein »brisantes Derby« und einen »hochmotivierten Rivalen, der uns unbedingt ärgern möchte«. Großen Respekt zollt der Verler Trainer vor allem dem wurfgewaltigen Linkshändern Rene Bulwien: »Den müssen wir in den Griff kriegen.« Zudem warnt »Howie« vor den schnellen Gegenstößen der Gütersloher. Dass die HSG sich nach schwachem Start berappelt hat, wundert Freier nicht: »Ich habe sie im Mittelfeld auch erwartet.«
Bis auf den leicht angeschlagenen Torben Gottsleben (Fußblessur) sind alle Mann an Bord. Verl weiter voller Tatendrang.

Artikel vom 08.12.2006