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Paten für Lehrer-Gehälter

Heimische Pfarrgemeinden unterstützen Grundschule in Kamerun

Rimbeck/Bonenburg (WB/ski). Die Pfarrgemeinderäte aus Rimbeck und Bonenburg haben gemeinsam mit anderen kirchlichen und kulturellen Gruppen aus beiden Dörfern beschlossen, die Lehrer der Rainbow-School in Kamerun während der nächsten drei Jahre finanziell zu unterstützen.
Die Kinder sind in der Rainbow-School ganz offensichtlich glücklich. Die Pfarrgemeinden Rimbeck und Bonenburg wollen dazu beitragen, dass sich die Situation für Schüler und Lehrer noch verbessert.

Bei seinem Besuch im Juni in Rimbeck und Bonenburg hatte Häuptling Charles Morfaw, der schon länger Unterstützung aus den beiden Gemeinden erhält, anschaulich aus seiner Heimat berichtet. 2003 hatten die ersten 95 Kinder die von ihm und seiner Frau gegründete Grundschule besucht. Seither ist die Schule mit angegliedertem Kindergarten kontinuierlich gewachsen. Der Diplompädagoge und die Sozialpädagogin, die ihr Studium in Deutschland absolvierten, haben in der Universitätsstadt Dschang eine Schule mit Modellcharakter geschaffen. Sie orientiert sich an einer ganzheitlichen Pädagogik und stellt die Kinder mit ihren Bedürfnissen in den Mittelpunkt. So sind die Klassen der »Rainbow-School« nur halb so groß wie in Kamerun üblich, wo Klassenstärken von über 60 Kindern noch durchaus die Regel sind.
Die Schule erhält keinerlei staatliche Zuschüsse. Weil auch das Schulgeld der Kinder nicht ausreicht, sind Spendengelder erforderlich, um zum Beispiel notwendige neue Klassenräume zu bauen oder Fortbildungen für die Lehrer zu finanzieren. Außerdem erhalten die Rainbow-Lehrer bislang nur ein monatliches Gehalt von etwa 38 Euro, wo hingegen an staatlichen Schulen 90 Euro ausgezahlt werden.
In Kamerun ist es zudem üblich, das Gehalt nur in den neun Monaten des Schulbetriebes auszuzahlen, so dass die Lehrerinnen der Rainbow-Schule auf zusätzliche Jobs angewiesen sind. Deshalb möchte die Schulleitung die Gehälter um jeweils 7,50 Euro pro Monat aufstocken, was eine deutliche Verbesserung für das Lehrpersonal darstellen würde. Insgesamt würde die Schule in den kommenden drei Jahren für diese Vorhaben jeweils 1200 Euro mehr benötigen. Da der Schulbau 2009 abgeschlossen sein soll, sieht sich die Schulleitung dann in der Lage, dieses Geld selbst zu erwirtschaften.
Die Rimbecker und Bonenburger Gruppierungen haben die notwendige Unterstützung zugesagt. Durch gemeinsame Aktionen und Aktivitäten einzelner Gruppen wollen sie das notwendige Geld in den nächsten drei Jahren zusammentragen. So sind zum Beispiel Verkaufsaktionen angedacht, es sollen Waffeln gebacken, aber auch Konzerte und gesellige Ereignisse veranstaltet werden »Das Geld soll nicht einfach nur eingesammelt werden, sondern die Gebenden sollen nach Möglichkeit eine Gegenleistung erhalten«, ist den beteiligten Gruppen wichtig.
Die Frauengemeinschaft (kfd) Rimbeck veranstaltet beispielsweise nach den Gottesdiensten am Samstag, 9. Dezember, und Sonntag, 17. Dezember, in der St. Elisabeth-Kirche einen Verkauf von selbst gebackenen Weihnachtsplätzchen, hausgemachten Konfitüren und adventlichen Basteleien, mit denen man sich selbst, aber sicher auch anderen eine Freude bereiten kann. Der Erlös geht an die Rainbow-School.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, Patenschaften über die Aufstockung eines Lehrergehaltes für ein bis drei Jahre zu übernehmen (7,50 Euro pro Monat) oder einfach etwas zu spenden. Das Spendenkonto lautet: Kreuz-Erhöhung Bonenburg, Konto 10057001 bei der Volksbank Warburger Land, BLZ 47460028, Verwendungszweck: Kamerun-Lehrer.
Kontaktpersonen sind Antonius Tillmann (05642/6617), Gabi Lages (05642/8253) und Barbara Altemeier (05642/1714).

Artikel vom 08.12.2006