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Ungeliebte Umzüge

Mobilität ist beim Jobwechsel unverzichtbar

Bielefeld/Berlin (WB). Ein Wohnortwechsel ist heutzutage für den Großteil der Manager Pflicht, wenn sie eine neue Position antreten. Die Mehrheit nimmt die damit verbundenen Unannehmlichkeiten jedoch nur notgedrungen in Kauf.

Das ergab eine aktuelle Mobilitätsstudie im Auftrag des Immobilienportals Immobilien Scout 24, für die TNS Infratest bundesweit 100 Personalberater befragt hat.
Wer heutzutage eine Managementkarriere anstrebt, weiß bereits, dass ihn regelmäßige Jobwechsel erwarten. 70 Prozent der befragten Personalberater sagen heutigen Einsteigern fünf oder mehr Wechsel in ihrem Berufsleben voraus. Fast ein Drittel geht sogar von acht oder mehr verschiedenen Arbeitsplätzen im Laufe der Karriere aus - eine Verdoppelung im Vergleich zum Jahr 1999. Die Wenigsten können mit einem »Job auf Lebenszeit« rechnen: Nur jeder Sechste der Befragten sieht auf Berufseinsteiger von heute weniger als drei Jobwechsel zukommen
Die Studie zeigt auch, dass Jobwechsel häufig mit einem oft unliebsamen Umzug verbunden sind. Derzeit wechselt durchschnittlich jeder Zweite im mittleren Management mit dem Job auch seinen Wohnort. Im Top Management sind es sogar über 60 Prozent. Dieser Trend wird in den kommenden fünf Jahren weiter zunehmen.
Die Experten gehen davon aus, dass der Prozentsatz der Umzüge im Mittleren Management um ein Viertel steigen wird. Größere Flexibilität wird dabei besonders von Managern in IT, Handel, Telekommunikation sowie von Unternehmensberatern verlangt.
»Der Manager von heute weiß, dass er mobil sein muss. Er stellt sich dieser Herausforderung, wünscht dabei aber auch professionelle Unterstützung. Das Private muss geregelt sein, der Partner muss mitziehen, die Trennung von der eigenen Wohnung organisiert werden«, sagt Dr. Bernd Büchner, Senior Research Consultant bei TNS Infratest Mobility.
Bei aller Freude über die neue berufliche Position erachtet die Mehrheit der Manager einen Umzug als notwendiges Übel. Lediglich ein Viertel zieht gerne um. Fast alle Befragten sehen Probleme, am neuen Wohnort eine geeignete Arbeit für den Partner des Jobwechslers zu finden. Nur 41 Prozent der Befragten beobachten, dass die Partner bei der Arbeitsplatzsuche unterstützt werden, obwohl dies das größte Problem für die Jobwechsler darstellt.
Die Meisten können dem Wohnortwechsel allerdings auch etwas Positives abgewinnen: neue Erfahrungen zu sammeln wird von den Jobwechslern als größtes Plus des Umzugs genannt.

Artikel vom 09.12.2006