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Dementgarten und Promenaden-Blick

Erweiterung des Seniorenhauses Beverungen wird morgen eingeweiht - drei Millionen Euro Baukosten

Von Michael Robrecht
Beverungen (WB). Der stadtbildprägende Anbau des Seniorenhauses St. Johannes Baptist in Beverungen ist vollendet. Offizielle Einweihung wird am Samstag, 9. Dezember, um 11 Uhr mit Gästen sein. Die Bürger sind Sonntag, 10. Dezember, von 14 bis 18 Uhr zum Tag der offenen Tür eingeladen.

»Wir bieten ab sofort 50 Einzelzimmer und 15 Doppelzimmer an«, berichtet Heimleiter Gregor Politycki. Bisher hatte das Altenheim im ehemlaigen Beverunger Krankenhaus 14 Einzelzimmer und 22 Doppelzimmer. »Da uns das Land als Vorgabe 80% Einzelzimmer auferlegt hatte, musste investiert und angebaut werden«, schildert der Heimleiter. In einem Anbau weserseits sind neben den Zimmern auch neue Räume für die Tagesbetreuung und Beschäftigungstherapien geschaffen worden. Im Dachgeschoss gibt es eine neue Kapelle und einen geräumigen Gemeinschaftssaal. So kann auch die Gemeinde an Veranstaltungen des Hauses teilnehmen.
Drei Millionen Euro hat die Hospitalvereinigung Weser-Egge in Beverungen investiert. In atemberaubendem Tempo hatte der Generalunternehmer, die Beverunger Baugesellschaft OFRA, den in moderner Formensprache gestalteten Neubau voran getrieben. Am 3. April begannen die Arbeiten, Richtfest war am 7. Juli 2006. Weil sich der Anbau im Hochwasserbereich der Weser neben Brücke, Burg und Rentmeisterhaus befindet, wurden zuerst Betonstelzen gesetzt, auch eine wasserdichte Wanne ist angelegt worden. 80 Pflegeplätze hat die Einrichtung nun: Der Komfort für die Bewohner sei deutlich verbessert worden, sagt Heimleiter Politycki. Die Gartenanlage mit herrlichem Weser- und Sollingblick, den es übrigens auch aus den neuen Gemeinschaftsräumen gibt, lädt alle Bewohner zum Verweilen ein. Der Garten wird in Erlebnisbereiche aufgeteilt. Die Terasse ist Anfang- und Endpunkt aller Wege.
Völlig einzigartige wird ein Dementgarten sein, der so geschützt ist, dass die Menschen nicht Opfer ihres Bewegungsdrangs werden. Sie erfahren in ihrem speziellen Bereich jedoch keinerlei Einschränkungen, sie können jederzeit das Haus verlassen und sich in dem Dement-Bereich aufhalten.
Ein schöner Pavillon, wo die Bewohner geschützt sitzen und das Leben auf der Weserpromenade mit Kinderspielplatz und Weserradweg direkt einsehen und beobachten können, wird auch angelegt. Für Heimleiter Gregor Politycki ist das ein Stück Lebensqualität.
Die neuen sehr breiten Flure (»hier soll man sich aufhalten«), die mediterranen Farben und wohnlichen Räume werden der Grundstein für eine zügige Belegung sein, hofft das Altenzentrum. Die Einrichtung will beste Bedingungen für unterschiedliche Krankheitsbilder schaffen. »Ich fühle mich hier schon sehr wohl«, sagt Erna Gäßner, die als zweite Bewohnerin den neuen Haustrakt bezogen hat. Neben dem Gebäude entstehen noch neue Parkplätze, dort wo alte Gebäude und sogar Stallungen standen, wird Grün angelegt. Für das gesamte Haus, innenstadtnah und wesernah gelegen, wurde neue Technik fällig. Neue Mitarbeiter wurden und werden eingestellt, wenn die 22 neuen Bewohner eingezogen sind. Auch neu sind zwei Seniorenwohnungen mit 50 Quadratmetern. »Bei uns sind - anders als früher - nach der Erweiterung sogar noch Zimmer frei.«

Artikel vom 08.12.2006