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»Der Hobbit«: Für die weiteren Vorstellungen sind noch Karten erhältlich.

Dunkelheit in
Szene gesetzt

»Hobbit« ungewöhnlich inszeniert

Herford (man). Wozu Phantasiewelten mittels üppiger Bühnenbilder zur Aufführung bringen, wenn auch einfaches Licht für Spannung sorgen kann? Vorausgesetzt, die Akteure verstehen ihr Theaterhandwerk. Eine ungewöhnliche, gleichwohl überzeugende Hobbit-Aufführung erlebten Herforder Schüler gestern im Stadttheater.

Im Rahmen der Reihe »Bühne ganz nah« gibt es bis zum Freitag tägliche Aufführungen - und zwar jeweils um 11 und um 18 Uhr sowie freitags nur um 11 Uhr.
Eine Tonne für den Zwerg Bilbo Beutlin, der Besuch von Gandalf, dem Zauberer, erhält: Das Bühnenbild ist karg, das Licht wird kalkuliert sparsam eingesetzt. Gerade diese Betonung der Dunkelheit erregt Neugierde, wirkt geheimnisvoll spannend.
In ihrer Inszenierung orientieren sich die Darsteller des Figurentheaters Wilde und Vogel an Tolkiens Klassiker »Der kleine Hobbit«. Es ist ein Spiel mit den kleinen Puppen, Rollen und Masken. Von den Zuschauern wird verlangt, sich darauf einzulassen. Und es gelingt, sie in den Bann zu ziehen. Die Effekte steigern sich, eine riesige Spinne schwebt über die Bühne, später sieht man das gruselig-rote Auge eines Drachen (in Wirklichkeit eine Lampe) hinter einem schwarzen Tuch.
Eindrucksvoll beweisen die Akteure, dass gerade die verhaltene Nutzung von Requisiten die Phantasie des Betrachters am stärksten anregt. Hinzu kommt die Musik von Charlotte Wilde, die den geheimnisvollen Charakter der Inszenierung noch verstärkt.
Fünfte Klassen aus Herford verfolgten gestern die erste Aufführung. Bei der Nachbesprechung mit einer der Klassen habe sich gezeigt, dass die Schüler begeistert gewesen seien, sagt die Theaterpädagogen Gerlinde Behrendt. Anfangs sei sie etwas skeptisch gewesen: »Ob das Stück nicht eine zu hohe Konzentration erfordert.«
Vor allem für die 18 Uhr-Vorstellungen des »Hobbit« gibt es noch Karten.

Artikel vom 06.12.2006