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Warten auf die Entscheidung

Offen: Lebensmittelmarkt neben der evangelischen Kirche in Eilshausen

Hiddenhausen (gb). Die Politik hat sich noch nicht dazu durchringen können, dem Lebensmittelkaufmann Peter Wehrmann, der in Eilshausen eine große Edeka-Filiale betreibt, den Neubau eines Verbrauchermarktes neben der evangelischen Kirche im Ortsteil zu genehmigen.

Vielmehr entschieden die Mitglieder des Gemeindeentwicklungsausschusses, das Thema in die Fraktionen zu geben. Die Entscheidung soll der Rat in seiner Sitzung am 14. Dezember treffen.
Wehrmann und von ihm eingeschaltete Experten hatten die Investition Montag im Ausschuss vorgestellt. Der zeigte sich von der Größe des Vorhabens beeindruckt. Danach könnte auf einer Grundfläche von etwa 4 000 Quadratmetern ein Verbrauchermarkt mit einer Verkaufsfläche von 2 700 Quadratetern und ein Supermarkt für Produkte aus dem biologischen Landbau mit 500 Quadratmetern entstehen. Im Gespräch war früher auch die Ansiedlung der Sparkassenfiliale.
Diese Größe halten nach Angaben aus dem Ausschuss offenbar alle Parteien für problematisch. Zudem habe der Antragsteller noch nicht beschrieben, was mit der Altimmobilie an der Kreuzung Löhner/Bünder Straße geschehen soll. Doch auf eine Anschlussverwertung legt die Politik viel Wert. Sie möchte nicht jahrelang auf eine Gewerbebrache schauen. So ist die Zustimmung zur Investition an die Weiternutzung des Altstandortes geknüpft.
Hinzu kommt, dass die Bezirksregierung offenbar nicht gewillt ist, zwei Verkaufsflächen am neuen Standort zu genehmigen. Das ist für Außenstehende nicht leicht nachzuvollziehen, da in Sundern ein großes Einkaufszentrum mit zwei großen Supermärkten problemlos alle Verwaltungsebenen passierte.
Kommentar
Was dem einen recht, sollte dem anderen billig sein. Wenn die Politik längs der Bünder Straße einige neue Supermärkte großer Filialketten genehmigt hat, dann kann sie sich einem lokalen Anbieter, der einen sehr guten Ruf genießt, nicht verweigern. Edeka-Wehrmann gilt zu recht als Spitzenbetrieb der Branche, erhält immer wieder für die Mitarbeiterführung Auszeichnungen, hat deshalb engagierte und motivierte Kräfte und verfügt über einen starken lokalen Bezug. Wenn dieser Betrieb expandieren will, so ist das leichter zu begrüßen als die fünfte Filiale eines Billiganbieters. Dass Wehrmann mehr Verkaufsfläche als gewünscht braucht, ist nachvollziehbar. Man möchte nicht nur die Kundschaft aus dem Ort halten, sondern Pendler aus Bünde und Herford hinzugewinnen. Gerade deshalb ist die Bünder Straße bei den Filialisten so beliebt. Das weiß die Politik. Die großen Filialkettenbetreiber jedoch öffnen und schließen, wie es ihnen gefällt, der lokale, der vor Ort verwurzelt ist, bleibt. Gerold Brinkmann

Artikel vom 06.12.2006