06.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Substanz der
Provinz stärken

Kulturpolitik auf dem Prüfstand

Hiddenhausen (gb). Die Substanz stärken, statt das Programm zu reduzieren, es weiter- und nicht zurückentwickeln: Das hat sich eine Arbeitsgruppe aus Politikern und Verwaltungsmitarbeitern bei der Überarbeitung des Programms »Kultur in der Provinz« vorgenommen.

Zwischenergebnisse aus dem »Kulturlabor« stellte gestern Henrik Franke (SPD) im Kulturausschuss vor. um eine Grundlage für weitergehende Betrachtungen zu schaffen, wurden die Besucher der Veranstaltungen befragt.
Der Fragebogenrücklauf war mit 60 Prozent sehr gut. Dabei ergaben die Antworten, dass das Publikum mit dem Preis-Leistungsverhältnis einverstanden ist. Das Angebot wird in der Großgemeinde und im benachbarten Herford sehr gut angenommen. Drei Viertel aller Besucher kommen aus den beiden Kommunen.
Bei Veranstaltungen mit Comedy und Kabarett schreibt der Veranstalter schwarze Zahlen, hohe Zuschüsse brauchen Angebote für Kinder und die Ausstellungen im Rathausfoyer.
Es gibt eben einen kräftigen Spagat zwischen Anspruch und Wirtschaftlichkeit in der Kulturpolitik. Darauf wies Markus Schäfer von der Verwaltung hin, der eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für das Programm »Kultur in der Provinz« angestellt hat. Einnahmen in Höhe von knapp 80 000 Euro stehen Ausgaben von 116 000 Euro in diesem Jahr gegenüber. Davon zehren Gagen 81 000 Euro und allgemeine Personalkosten 33 000 Euro.
Das größte Minus entsteht bei der Celtic Night auf Gut Bustedt. Da muss die Kommune 4 500 Euro zuschießen. Jede Veranstaltung auf der Kleinkunstbühne der Palme-Gesamtschule fordert einen Zuschuss zwischen 1 000 und 2 000 Euro. Ein echter Gewinn sind die zugkräftigen Kabrattvorstellungen etwa mit der »Springmaus«. Da kommt die Kommune auf ein Plus von 4 800 Euro im Jahr.
Die Kostenentwicklung soll im neuen Jahr weiter beobachtet werden. Erst nach zwei Jahren könne man ein verlässliches Urteil bilden, meinte Schäfer.
Doris Wendt (SPD) regte an, für eher kommerzielle Veranstaltungen einen Budgetplan aufzustellen, um die Steuerungsmöglichkeiten zu verbessern: »Was möchte ich, was kann ich?« Daran werde auch im »Kulturlabor« gedacht, sagte Franke.

Artikel vom 06.12.2006