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Künstler helfen der Gerbereigalerie

Ausstellung und gleichzeitiger Verkauf von Objekten an interessierte Besucher

Von Volker Zeiger (Text und Fotos)
Enger (EA). Simple Idee, doppelter Nutzen: »Kauft Kunst« heißt an diesem Sonntag eine neue Ausstellung zehn namhafter Künstler in der Gerbereimuseumsgalerie. Wer rechtzeitig zur Eröffnung kommt, macht ein Schnäppchen und tut gleichzeitig der kommunalen Galerie viel Gutes.

Denn Jürgen Escher, Nils El Grube, Katharina Hagemann, Jürgen Heckmanns, Axel Plöger, Ulrike Schönfelder-Hellwig, Martin Scholz, Michael Strauß, Tina Tacke und Wolfgang Waesch werden von Sonntag an mit exzellenten Kunstwerken vertreten sein. Grube, der vor nicht allzu langer Zeit seine Objekte in Enger präsentierte, ist mit einigen Fichtenholzskulpturen zugegen. Waesch stellt Mischtechniken vor. Ulrike Schönfelder-Hellwig fällt mit Bildern in heller Farbgebung auf.
Zum Ansehen sind sie in der Galerie allemal bestens geeignet, doch sie sollten auch gekauft werden, wünscht Ausstellungsmacher Michael Freiburger. Alle beteiligten Künstler wählten Arbeiten aus, die zum Preis von 100 Euro erworben werden können. Hinzu kommen noch 30 Euro als Galerieprovision - dafür gibt es eine Spendenquittung - und die Gewissheit, dass dieses Geld in die Kasse des Trägervereins fließt, damit der die Kunstaktionen in seinem Haus weiter und besser finanzieren kann.
Künstler, die in der Gerberei bereits ausstellten oder einige, die im Jahr 2007 ausstellen werden, unterstützen mit dieser laut Freiburger »einmaligen Aktion die Galeriearbeit«. Die Galerie im Gerbereimuseum habe im fünften Jahr seit ihrer Eröffnung Ende 2002 immer noch keine finanzielle Sicherheit. Galeriearbeit, Ausstellungsplanung und -organisation brauchen laut Freiburger sowohl für den Organisator als auch für die Künstler langfristige Planungssicherheit, die verbunden sei mit einer langfristigen finanziellen Absicherung. Derzeit liege dem Kultur- und Verkehrsverein (KuV) Enger ein Antrag auf Bezuschussung der Galerie vor. Entschieden sei darüber noch nicht.
Seit 2002 ist der künstlerische Leiter Michael Freiburger ehrenamtlich und mit Hilfe des Gerbereivereins bemüht, ein möglichst kontinuierliches Programm mit fünf Ausstellungen, Künstlergesprächen, Sonderveranstaltungen zu präsentieren.
Wegen finanzieller Unterversorgung habe es in den vergangenen Jahren immer wieder Ausstellungspausen geben müssen, es fehlte Geld für Plakate und Einladungskarten. Die Kosten, die den jeweiligen Künstlern zur Vorbereitung der Ausstellung entstehen, »konnte die Galerie nie übernehmen.« Ausstellungshonorare, die die Kosten abdecken, konnten nicht gezahlt werden. Dringende Renovierungsarbeiten mussten verschoben werden, so Freiburger.
Trotz allem sei es der Galerie gelungen, mit den aus dem Imagekonzept Enger 2000+ zur Verfügung gestellten Geld die Attraktivität und die Qualität der Ausstellungen ständig zu verbessern.
Verkauft werden die Arbeiten am Sonntag von 11.30 Uhr an gleich nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden des Vereins Gerbereimuseum, Wolfgang Aßbrock. Verkauftes bekommt einen roten Punkt, der Besitzer wird in einer Liste vermerkt. Verkaufte Arbeiten bleiben bis Ausstellungsende in der Galerie. Freiburger: »Ich kann allen Interessierten nur empfehlen, die Eröffnung nicht zu verpassen, die Auswahl ist Sonntag um 11.30 Uhr am größten.

Artikel vom 06.12.2006