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Drastische Maßnahmen drohen

Für ihre 30-jährige Zugehörigkeit zur Schiedsrichterzunft erhielten Ulrich Koch (l.) und Klaus-Dieter Behrmann als Dankeschön die vom Handballkreis kreierte neue Uhr.
Zahlreiche Schiedsrichter gehören dem Handballkreis Minden-Lübbecke seit mehr als 30 Jahren an. Fotos: Kokemoor

Jahresabschlussfeier der Schiedsrichter des Handballkreises

Nettelstedt (ko). Ehrungen, kritische Rückblicke sowie eine Ausschau auf das kommende Jahr standen im Mittelpunkt der Jahresabschlussfeier der Schiedsrichter des Handballkreises Minden-Lübbecke. Diese fand traditionell im Sportlerheim in Nettelstedt statt. Umrahmt war die gut besuchte Zusammenkunft von geselligem Beisammensein und einem guten Essen.

Schiedsrichterwart Helmut Reinstädtler mahnte: »Die Schiedsrichterzahlen gehen wieder zurück. Wir hatten in diesem Jahr viele Abgänge zu beklagen.« Schiedsrichterlehrwart Hans Hooymann schlug in die gleiche Kerbe: »Uns fehlen etwa 100 Unparteiische.« Als einer der größten und erfolgreichsten Handballkreise Deutschlands müsse man Vorreiter sein, betonten beide unisono. An die Jugendlichen gerichtet meinte Reinstädler: »Es ist noch nie so leicht gewesen, als guter Schiedsrichter Karriere zu machen und aufzusteigen. Sagt dies eueren Sportkameraden und meldet uns geeignete Kandidaten. Wir brauchen Schiedsrichter, die Willens und in der Lage sind, Spiele zu leiten.« Gleichzeitig kündigte er an, dass sonst Sanktionen greifen würden, die vom Verbot von Sportfesten bis hin zu Geldstrafen und Mannschaftsabmeldungen gehen würden. Ebenfalls Werbung für das ehrenamtliche Schiedsrichterwesen machte der jüngst neu gewählte 1. Vorsitzende des Handballkreises, Philipp Koch. »Uns fehlt die gesunde Mitte. Wir haben viele junge Schiedsrichter und viele Kameraden, die schon lange Jahre dabei sind.«
Hans Hooymann gab anschließend einen kurzen Rückblick. Neben all der Kritik konnte er vermelden, dass andere Kreise die Arbeit im Handballkreis Minden-Lübbecke loben würden. »Der Handballkreis Minden-Lübbecke stellt in allen Spielklassen, einschließlich der Bundesliga, hervorragende Schiedsrichter.« Wie Hooymann berichtete, habe er im vergangenen Jahr 14 Schiedsrichter-Fortbildungen mit 48 bis 176 Teilnehmern durchgeführt. Unter anderem habe es Videoschulungen gegeben. Ferner fanden vier Sonderfortbildungen mit dem Förderkader statt.
Über den Schiedsrichter-Anwärterlehrgang im Mai habe der Handballkreis 41 neue Unparteiische gewonnen.
Hooymann dankte allen Schiedsrichtern, den Mitgliedern des Schiedsrichter-Ausschusses sowie seiner rechten Hand Markus Meerhoff für die geleistete Arbeit.
Den Berichten folgten traditionell Ehrungen. Hooymann: »Traditionell heißt nicht, die alte Asche aufbewahren und vorzuzeigen, sondern immer wieder ein Feuer zu entfachen und die Fackel weiter zu tragen«. Erstmalig wurden in diesem Jahr Schiedsrichter gesondert mit einem Geschenk ausgezeichnet, die 30 Jahre und länger aktiv sind. Sie erhielten keine Nadel oder Urkunde. Für sie hatte der Handballkreis eine Armbanduhr mit dem Logo des Mühlenkreises und des Handballkreises entworfen. Sie wurde erstmals vergeben. Seit 30 Jahren pfeifen Klaus-Dieter Behrmann (HSG Stemmer/Fr.) und Ulrich Koch (TuS Nettelstedt). Seit mehr als 30 Jahren gehören dem Kreis der Unparteiischen folgende Kameraden an:
31 Jahre: Hans-Jürgen Nitzsche (HSG Stemmer/Friedewalde) und Hans-Jürgen Kuhlmann (HSG Euro);
32 Jahre: Friedhelm Röckermann (TuS Eintracht Minden), Robert Zwiener (HSG Stemmer/Friedewalde), Heinz Becker (TSV GWD Minden), Boto Fuhr (HSG Euro) und Wilhelm Riechmann (VfB Holzhausen);
34 Jahre: Hans-Dieter Otling (TuS Nettelstedt) und Helmut Seele (TSV Hahlen);
35 Jahre: Günter Zajac (TuS Nettelstedt);
42 Jahre: Karl-Horst Müller (TuS Lerbeck);
49 Jahre: Karl Wiese (TuS Südhemmern);
52 Jahre: Rudolf Tellermann (HSG Porta Westfalica).
Die Ehrennadel in Gold für 25 Jahre ehrenamtliche Schiedsrichter-Arbeit erhielten Horst Krieten (VfB Fabbenstedt) und Walter von Oepen (HSG Stemmer/Fr.). Silber für 20 Jahre Schiedsrichter-Dienst ging an Dietmar Prange (TuS Lahde-Qu.), Waltraud Jakob (VfB Holzhausen und Jens Rüter (TuS Minderheide). Die Ehrennadel in Bronze für 15 Jahre erhielten Thomas Jakob (HV Espelkamp), Bernd Kayßer (VfB Fabbenstedt) und Ulrich Leye (TuS Minderheide).
Auszeichnungen für fleißigen Schiedsrichterbesuch im zurückliegenden Jahr gingen an: Stefan Branahl, Friedrich Hucke, Jürgen Steinhauer (alle HSG Euro), Karl Wiese (TuS Südhemmern), Helmut Seele (TSV Hahlen) und Walter Traue (VfB Holzhausen).

Artikel vom 06.12.2006