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»Beitrag zum
Erhalt der
Sportplätze«

Hitzige Debatte um Kostenbeteiligung

Von Ingo Schmitz
Höxter (WB). Nach dem Sportausschuss hat nun auch der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Höxter eine Beteiligung der Sportvereine an den Kosten der Sportplätze und Hallen beschlossen. CDU und FDP stimmten mehrheitlich für den Verwaltungsvorschlag.

Der seit anderthalb Jahren hitzig geführten Debatte wurde am Montagabend ein weiteres, unrühmliches Kapitel hinzugefügt. Zwischen Bürgermeister Hermann Hecker und CDU auf der einen sowie der Opposition auf der anderen Seite entbrannte eine heftige Diskussion darüber, ob die Belastungen den Sportvereinen zugemutet werden können.
»Wir müssen die Vereine stärken, anstatt sie zu belasten«, stellte Alexander Fischer (SPD) fest. Er kritisierte, dass die Verwaltung bisher keine konkreten Angaben über die Kosten, die auf die Vereine zukommen, gemacht habe. Es gebe nur Beispielsrechnungen -Êdas sei zu wenig, meinte er. Die SPD werde eine Kostenbeteiligung nicht mittragen. Auch UWG und Grüne versagten ihre Zustimmung.
Der Erste Beigeordnete Klaus Schumacher erläuterte, dass klare Aussagen schwerlich möglich seien. »Wir wissen heute noch nicht genau, wie viel Dünger wir im kommenden Jahr brauchen und wie oft gemäht werden muss«, erklärte er beispielhaft.
Insgesamt geht es um 27 000 Euro, die die Vereine im Stadtgebiet jährlich von Juli 2007 an aufbringen sollen: 15 000 Euro für die Sportplätze, 12 000 Euro für die Hallen. Erzielt werden sollen die Einnahmen für die Stadt Höxter durch eine 15-prozentige Beteiligung der Vereine an den umlagefähigen KostenÊ-Êabzüglich fünf Prozent bei Eigenleistungen. Die Hallenstunde wurde auf 1,20 Euro festgesetzt.
Bürgermeister Hecker betonte: »Wir erwarten von den Vereinen einen kleinen Beitrag, um die Infrastruktur halten zu können.« In anderen Städten sei es längst üblich, dass Sportvereine sich bei der Erhaltung der Anlagen einbrächten. »Warum soll das nicht auch in Höxter möglich sein?«, fragte der erste Mann der Stadt und setzte noch einen drauf: Wenn die Opposition nicht bereit sei, den Beschluss zur Kostenbeteiligung mitzutragen, dann müsse der vor einem Jahr von allen Fraktionen gefasste Grundsatzbeschluss des Rates aufgehoben werden. Im übrigen habe die Gemeindeprüfungsanstalt festgestellt, dass es im Stadtgebiet zu viele Sportplätze gebe: »Wenn die Vereine nicht bereit sind, sich zu beteiligen, dann müssen wir Plätze schließen«, führte Hecker vor Augen. Er forderte Lösungsvorschläge ein. Jürgen Lessing (UWG) kritisierte prompt den geplanten Bau des Weser-Plateaus (Kosten für die Stadt: 30 000 Euro).
Auch CDU-Fraktionschef Manfred Schelhorn war geladen angesichts der Kontra-Haltung auf Seiten von SPD, Grünen und UWG: »Ich kann das Geschrei der Vereine nicht verstehen. Bleibt auf dem Teppich! Eigeninitiative muss möglich sein.« Guido Leifeld (CDU) platzte der Kragen: »Wenn die Stadt die Ausgaben im Sport auf 120 000 Euro deckelt, dann spart sie noch mehr.« Die nächste Runde wird am 14. Dezember im Rat eingeläutet.

Artikel vom 06.12.2006