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Trafen sich gestern zur abschließenden Sitzung Josef Schulte (Verne), Willi Tölle (Geseke), Helge Himstedt (Amt für Agrarordnung), Georg Schwerter (Liegenschaftsamt Salzkotten), Gerd Schubert und Heinrich Ernst (Amt für Agrarordnung) sowie Heinrich Keuper (Upsprunge/Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft). Foto: Neesen

Jetzt lässt es sich gerade ackern

Flurbereinigung abgeschlossen -ÊGrenze begradigt -ÊStädte gewachsen

Salzkotten (sen). An Nachbars Grundstücksgrenze ist schon oft ein Streit entbrannt. Nicht so zwischen den Nachbarn Salzkotten und Geseke; und das obwohl die beiden Städte nicht nur Gemeinde-, sondern gar Kreis- und Regierungsbezirksgrenzen trennen. »Sinnlos diagonal quer durch die Plene«, so Gerd Schubert vom Amt für Agrarordnung Warburg, verlief diese Grenze. Jetzt ist sie gerade gerückt und das alles ganz ohne Streit.

Vier Jahre hat es allerdings schon gedauert, bevor die »einfache Flurbereinigung Upsprunge Westfeld« unter Dach und Fach war und der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft jetzt seine letzte Sitzung beendete. Das Westfeld liegt südwestlich von Salzkotten und gehört zur Gemarkung Upsprunge. Eigentlich bildet die Straße Neue Landwehr die Dreifach-Grenze.
»Auslöser für die Flurbereinigung war der unterschiedliche Datenstand der Katasterämter Paderborn und Soest«, so Dipl.-Ing. Gerd Schubert, »da gab es Flächen, die sich bis zu sieben Meter überlappten und Eigentümer, die gar nicht wussten, wo ihr Land war.« Auf dem 92 Hektar großen Gebiet lagen 51 Flurstücke bei 34 Besitzständen, manchmal unmöglich zugeschnitten. Um hier einmal Ordnung hinein zu bringen und auch die agrarwirtschaftliche Struktur zu verbessern, leitete das Amt für Agrarordnung im Dezember 2002 das Bodenordnungsverfahren ein. Flächen mussten bemessen, neu zugeschnitten und getauscht werden. »Unter den Eigentümern war das überhaupt kein Problem«, so auch Planungsdezernent Heinrich Ernst. In nur sechs Beratungstagen waren Eigentümer und Landwirte zufrieden.
Bei den beteiligten Städten sah das etwas anders aus, keine wollte auch nur einen Quadratmeter Land abgeben. Zudem sollte sich am Verlauf der Geseker Straßen nichts ändern. Da traf es sich ganz gut, dass die alten Preußen es bei der Messung wohl nicht so ganz genau genommen hatten: Am Ende waren beide Städte gar ein bisschen größer geworden. Und sogar 0,58 Hektar Jagdfläche für die schützenswerte Wiesenweihe sind noch übrig geblieben. Jetzt gibt es zwar nur noch 35 Flurstücke, dafür aber zufriedene Landwirte, die ihre Flächen ordentlich beackern können und vor allem: eine eindeutige Grenze zwischen Salzkotten und Geseke, den Kreisen Paderborn und Soest sowie den Regierungsbezirken Detmold und Arnsberg.

Artikel vom 06.12.2006