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»Landwirtschaft hat ihren
Tiefpunkt überwunden«

Jahreshauptversammlung des Betriebshilfsdienstes

Wewelsburg (eB). »Die Landwirtschaft hat ihren Tiefpunkt überwunden und wird sowohl ökologisch wie auch ökonomische in einen Gleichklang kommen«. Solch wohltuenden Worte hat es für die landwirtschaftlichen Betriebe schon lange nicht mehr gegeben.

Rund 140 heimische Landwirte, die anlässlich der Generalversammlung des Betriebshilfsdienstes und Maschinenring Paderborn-Büren in den Burgsaal der Wewelsburg gekommen waren, vernahmen diese frohen Botschaften sowohl von Paderborns stellvertretendem Landrat Bernhard Wissing als auch vom Chefredakteur des Landwirtschaftlichen Wochenblattes, Josef Budde. Während Wissing seine Prognose in seinen Grußworten kund tat, eröffnete Budde dieses in einem Referat, das er gemeinsam mit dem Leiter des WDR-Landesstudios Bielefeld, Michael Thamm, hielt. »Die Zeit arbeitet für die Landwirtschaft«, meinte Budde. Das Wachsen der Weltbevölkerung und Ernteertragsrückgänge, bedingt durch die Klimaveränderungen, würden dazu führen, dass die Forderung nach Nahrungsmittel stark zunehmen werde.
Weiter tragen die Forderungen nach nachwachsenden Rohstoffen und das Einbringen von neuen Techniken, bis hin zur Gentechnik, zu Neubewegungen in der Landwirtschaft bei. »Allerdings«, so Michael Thamm, »muss auch die Landwirtschaft ihren Teil dazu beitragen.« Eine Verbesserung des Images in der Öffentlichkeit sei dringend notwenig. »Die Bauern haben gelernt zu jammern, das ist heute aber nicht mehr zeitgemäß. Kommen sie raus aus ihrer Ecke, gehen sie in die Offensive«, rief er den Landwirten zu. »Die Medien werden sie dabei unterstützen«. Von Seiten der Landwirte gelte es aber, gewisse Regeln zu beachten. Dinge wie illegal transportierte Pflanzenschutzmittel oder unerlaubtes Futter in der Mast, wie es von wenigen praktiziert wurde, schade dem gesamten Berufsstand.
Auch Willi Pauli, Geschäftsführer der landwirtschaftliche Selbsthilfeorganisation BHD, konnte in seinem Jahresbericht mit erfreulichen Nachrichten und einem positiven Jahresabschluss aufwarten. Für die 978 Mitglieder des Vereins standen im abgelaufenen Geschäftsjahr elf hautberufliche Betriebshelfer und sieben hauptberufliche Landfrauenvertreterinnen zur Verfügung. Darüber hinaus kann im Rahmen der Nachbarschaftshilfe auf 24 vermittelte Betriebshelfer und acht vermittelte Haushaltshilfen zurückgegriffen werden.
Im Kalenderjahr 2005 leisteten die hautberuflichen und vermittelten Einsatzkräfte in 327 Fällen Betriebs- und Haushaltshilfe mit insgesamt 33 906 Einsatzstunden.
Landwirte sind mittlerweile nicht nur Energieabnehmer, sondern auch Energieproduzenten. In Anbetracht ständig steigender Energiekosten spielt die Energieeffizienz auch für die Landwirte eine immer wichtigere Rolle. Möglichkeiten der Energieeinsparung zeigten Günter Voß und Udo Kaiser vom Institut für energetische Gebäudesanierung im Technologiezentrum Lichtenau auf.

Artikel vom 05.12.2006