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Fuß in der Tür
zur Regionalliga

Judo: JC 93 schließt auf Platz drei ab

Bielefeld (WB). Der JC 93 Bielefeld hat es geschafft: Am letzten Kampftag der Judo-Oberliga Männer konnte der dritte Tabellenplatz zurückerobert werden. Damit wahrt der Verein die Chance auf den Regionalliga-Aufstieg.

Dabei schien der JC 93 das Pech gepachtet zu haben. Der starke Punktlieferant Muslim Bersanow und Mortasar Karemi fielen krankheitsbedingt aus. Da war es gut, dass die Youngster wieder unbekümmert drauflos kämpften. Gegen Samurai Setterich war noch eine Rechnung offen, im Vorjahr verloren die Bielefelder knapp. Diesmal sollte es anders kommen. Daniel Mescheder wuchs über sich hinaus, sammelte viele Wertungen und siegte verdient. Jan Zerntke kam schon nach 13 Sekunden mit sehr schneller Schulterwurftechnik zum vorzeitigen Erfolg. Den Glanzpunkt des Tages besorgte der auf +100 kg eingesetzte Waldemar Straumberger. Der, selbst 80 kg schwer, traf auf Roger Heil mit gefühlten 120 kg. Straumberger sammelte zunächst optische dann zählbare Vorteile bis zu wazaari (Fast Ippon, entspricht Ko-Sieg).
Auf dieser Euphoriewelle arbeitete Nils Bögeholz seinen Kontrahenten Pintsuk förmlich auf. Der hatte zu keiner Phase des Kanmpfes eine Chance. Die Wertungstafel zeigte jede Menge Wertungen für Bögeholz, ehe er nach 3:41 Minuten zum vorzeitigen Sieg kam. Für einen weiteren Höhepunkt sorgte Carsten Dörr, der nach nur elf Sekunden bei seinem ersten ersthaften Angriff den Gegner mit wunderschönem Fußfeger voll auf die Matte beförderte.
Bei dem Stand schmerzte es nur wenig, dass Martin Garic und Metin Hanun ihre Kämpfe abgeben mussten. Endstand 5:2 für Bielefeld. Nun sollte noch ein Sieg gegen Köln her. Martin Garic biss wegen der noch nicht voll ausgeheilten Schulterverletzung die Zähne zusammen und beherrschte seinen Gegner Cordier, bevor er nach halber Kampfzeit zum vorzeitigen Sieg kam. Der sonst so starke Daniel Mescheder passte einmal nicht auf, und schon war es passiert. Mit tiefem kata-guruma wurde er auf die Matte geworfen.
Jan Zerntke sorgte mit seinem kampflos errungenen Punkt für die erneute Führung, die aber Straumberger und Hanun nicht halten konnten. Für Köln standen mit Dirk Külker und Philipp Helm allerdings auch zwei dutsche Meister auf der Matte. Nun musste Nils Bögeholz gewinnen, um auszugleichen. Er nahm Max Heczey Wertung um Wertung ab, bevor er ihn kurz vor Schluss auch noch voll auf den Rücken warf. Mit diesem Sieg wurde Bögeholz zum JC 93-Topscorer: Er kam in allen acht Begegnungen zum Einsatz und konnte sieben davon gewinnen. 3:3, der letzte Kampf musste die Entscheidung bringen. Und hier hatte es Carsten Dörr mit dem robust und hart kämpfenden Stefan Szabo zu tun. Das lag dem Filigrantechniker Dörr nicht. So blieb die Überraschung aus, Dörr mußte nach heftiger Gegenwehr in eine 3:4-Niederlage einwiligen.
Das letzte Mal, dass ein Bielefelder Judoteam auf Platz drei der Oberliga abschloss, war 1990 der PSV. Damals schon dabei: Die JC 93er Metin Hanun, Carsten Dörr und Wilhelm Haubrock als Abteilungsleiter.
Und schließlich hat Bielefeld noch den Fuß in der Tür zur Regionalliga: Witten darf nicht aufsteigen, da der Verein bereits ein Team in der Liga hat. Bottrop steht als Aufsteiger fest. Der JC 93 ist erster Nachrücker, falls ein weiteres Regionalligateam zurückzieht. Das passiert nicht selten.

Artikel vom 05.12.2006