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Müllverbrennung in
Mönkeloh verhindern

Umweltschützer wollen Vorbelastung prüfen

Von Manfred Schraven
Paderborn (WV). Die Bürgerinitiative Mönkeloh bereitet zurzeit eine Homepage vor. Parallel dazu feuern die Umweltverbände eine Breitseite gegen die Müllverbrennung in Mönkeloh ab. Ihr Sprecher Fritz Buhr: »Wir wollen eine Vorbelastungsuntersuchung.«

Die Umweltverbände hoffen durch eine derartige Untersuchung der Luft in Paderborn den Plan des Entsorgungsunternehmens Strathmann zu kippen. In Paderborn gebe es schon heute genügend Emittenten, da brauche man nicht noch eine neue Dreckschleuder, die möglicherweise allein 30 Kilo Quecksilber pro Jahr in die Atmosphäre freigebe. Fritz Buhr: »Strathmann müsste für teures Geld (rund eine halbe Million Euro) über zwölf Monate Messergebnisse liefern. Dadurch falle der Entsorger aus der eigenen fallbezogenen Zeitschiene.«
Beängstigend für die Paderborner Bevölkerung sei die schlechte Rauchgasreinigungstechnik. Durch einen nach Meinung der Verbände unzulässig hohen Schornstein von 94 Metern Höhe versuche der Antragsteller die Immissionswerte unter der Irrelevanzgrenze zu halten, um damit eine eigentlich notwendige Vorbelastungsuntersuchung und ein gefordertes humantoxologisches Gutachten zu vermeiden. Dies haben jedoch Kreis- und Stadtverwaltung nach einer angeforderten Stellungnahme zur Vollständigkeit der Bauantragsunterlagen ausdrücklich gefordert. Diese Vorbelastungsuntersuchung sei bereits vom Landesumweltamt und mehrfach vom Staatlichen Amt für Umwelt und Arbeitsschutz verlangt worden.
Die Paderborner Umweltverbände lehnen die geplante Anlage in aller Entschiedenheit ab. Wenn der Antragsteller die Anlage als Heizkraftwerk bezeichne, dann segele er wissentlich unter falscher Flagge. Fritz Buhr: »Im Bauantrag selbst wird die Anlage als Müllverbrennungsanlage beantragt. Auch die Energieausbeute entspricht mit nur 25 Prozent abzüglich der Betriebsenergie von etwa vier Prozent der Energieeffizienz einer MVA. Selbst alte Heizkraftwerke erzeugen bereits weit über 30 Prozent Energie, moderne bis zu 50 Prozent.«

Artikel vom 05.12.2006