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RUND UMS GELD

Der Finanzratgeber der LÜBBECKER KREISZEITUNG

Dennis Schlüter (24) ist Privatkundenberater bei der Volksbank Schnathorst. Seit Ende seiner Ausbildung zum Bankkaufmann im Januar 2006 ist er in der Geschäftsstelle Hüllhorst tätig. Der Hauptaufgabenbreich liegt in der Beratung von Privatkunden im Anlagebereich sowie der Kunden im Jugendmarkt. Derzeit bildet er sich an der westfälischen Genossenschaftsakademie in Münster weiter.

Im Bereich der Geldanlage erwartet alle Sparer ab dem nächsten Jahr eine einschneindende Veränderung. Der Sparerfreibetrag sinkt für Alleinstehende von bisher 1 370 Euro auf 750 Euro, für Ehepaare von 2 740 Euro auf 1 500 Euro. Nur die Werbungskostenpauschale von 51 Euro (Ehepaare 102 Euro) für Zins- und Dividendenerträge verändert sich nicht.
Viele Sparer müssen wegen der erheblichen Kürzung ihre Freistellungsformulare bis zum Jahresende anpassen. Schöpfen Sparer in diesem Jahr den Sparerfreibetrag aus, müssen sie im nächsten Jahr je nach persönlichem Grenzsteuersatz mehr Einkommenssteuern zahlen. Doch vorher sollten sie prüfen, ob es Möglichkeiten gibt, die Steuerpflicht zu mindern.
Hierzu gibt es eine Vielzahl von Alternativen, sein Geld steuersparend anzulegen. Eine sehr interessante Möglichkeit ist der neugeschaffene Geldmarktfonds UniOpti 4 vom Volksbank-Verbundpartner Union Investment. Dieser Fonds investiert im Gegensatz zu den bisherigen Geldmarktfonds ausschließlich in Wertpapiere mit niedriger Verzinsung und kurzer Restlaufzeit.
Hierdurch ergeben sich nur geringe zu versteuernde Zinseinnahmen. Der Hauptertrag aus diesem Fonds (etwa 70 Prozent) wird aus den Kursgewinnen gewonnen, die komplett steuerfrei vereinnahmt werden können.
Eine weitere Möglichkeit ist die Anlage in festverzinslichen Produkten, die lediglich eine Zinszahlung am Ende der Laufzeit haben. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass man während der gesamten Laufzeit anderweitig den zur Verfügung stehenden Freistellungsauftrag voll ausnutzen kann. Doppelt interessant wird diese Anlageform vor dem Hintergrund, dass die Bundesregierung die Einführung einer Abgeltungssteuer für 2008/2009 plant, die im Vergleich zu den momentan aktuellen Steuersätzen gering erscheint.
Gleichzeitig zu den Sparerfreibeträgen wird zum Jahresende der Garantiezins für Vorsorgeprodukte der Versicherer von 2,75 auf 2,25 Prozent gesenkt. Hier ergibt sich die Möglichkeit zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Durch eine Einmaleinzahlung in diese Anlageformen noch in diesem Jahr erhält man zum einen die höhere garantierte Verzinsung und profitiert gleichzeitig von den geltenden Steuererleichterungen wie zum Beispiel dem Halbeinkünfteverfahren bei Kapitalausschüttungen am Ende der Laufzeit.
Wenn die gesetzlich gegebenen Rahmenbedingungen beachtet werden, ergeben sich erstaunliche Gestaltungsmöglichkeiten, um auch mit den verringerten Sparerfreibeträgen hohe Zinszahlungen zu kassieren. Aufgrund der Komplexität ist ein persönliches Beratungsgespräch zu diesem Thema unerlässlich.

Artikel vom 06.12.2006