05.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Spannende Inszenierung
mit etlichen Gastkünstlern

Kunst- und Design-Nacht wieder gut angekommen

Halle (mas). Das »Hanna-Café«, die beliebte Mini-Küche auf Rädern, schob sich am vergangenen Wochenende nur am Samstag durch die kreativ und dekorativ gestalteten Gänge von Güttgemanns Lederfabrik. Das hielt die Kunstinteressierten jedoch nicht davon ab, auch am Sonntag zahlreich zur 6. »Kunst- und Design-Nacht« an der Alleestraße zu erscheinen.

Nicht nur neue Gastkünstler gaben sich in der Produzentengalerie die künstlerische Ehre, auch die ansässigen Kreativen hatten am Wochenende Gelegenheit, ihre Neuschöpfungen zu präsentieren. So wie Matthias Poltrock, der mit »Geheime Gärten« mit Siebdruck und warmen Farben experimentierte.
Einfallsreich zeigten sich auch die zahlreichen Gastkünstler. Mit Keramik, Holz, Papier und anderen Materialien wurde gearbeitet und deren Ergebnisse spannend in Szene gesetzt. Zum Beispiel Wolfgang Gerner, sonst »Direktor« beim Minizirkus »GerLinde«, arbeitet vorwiegend mit heimischen Hölzern wie süße Kirsche, Ulme und Ahorn und folgt bei der Verarbeitung den naturgegebenen Farben und Formen des Materials.
Genauso wie Brigitta Kurze aus Porta Westfalica, die allerdings mediterranes Treibholz benutzt. Gegensätzlicher und trotzdem homogener könnte es nicht sein.
Die überaus ideenreiche Verwendung ähnlicher Materialien und Arbeitstechniken machte die Kunst- und Design- Nacht so sehenswert. Der Hingucker war eine riesige leuchtende Christbaumkugel von Metallgestalter Christoph Kasper, die von der Decke seines Ateliers baumelte. So beliebt ist dieses Objekt aus Metall und Aluminium, dass es die Gastronomen vom Bielefelder »Glück und Seligkeit« - die Kneipe in der Kirche - schon haben wollten.
Dabei war auch wieder Mario Krohnen, der seine sehenswerten Lichtobjekte präsentierte.
Und natürlich war auch die Abendatmosphäre in der Samstagnacht schuld, dass die Gäste nicht ausblieben. Nein, Gemütlichkeit und lange, graue Gänge einer Lagerhalle bilden hier keinen Gegensatz.
»Unsere Veranstaltung war erstaunlich gut besucht. Und großes Kunstinteresse kam uns entgegen - sogar aus Bielefeld, Osnabrück und Hannover.« Ikka Heinemann, die seit fünf Jahren ihr Atelier in der Lederfabrik hat, ist sich da mit allen ausstellenden Künstlern einig. So wie auch Anna Katheriina Hollmérus-Beckers, die in einem Teil des Ateliers von Jörg Spätig ihre Arbeiten unter dem Titel »Der letzte Schrei(n)« ausstellte und am Samstag 60 selbstkreierte Buttons verkaufen konnte.
Sie gehörte wie Jörg Spätig auch zum Organisationsteam um die Galerie-Pioniere Rainer Menting und Christoph Kasper, die bis hin zur Werbung für ihr Event wieder alles in Eigenregie schafften. Auch die neueren ansässigen Künstler wie Klaus Plümäkers, Gerd Siepmann und Barbara Bruns taten zum ersten Mal das Ihre dazu bei: Sie entwarfen unter anderem das Banner und die Einladungen.

Artikel vom 05.12.2006