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Netzwerk gegen Brustkrebs

Ärztekammer stellt zwei Gütersloher Kliniken ein Zertifikat aus

Gütersloh (rec). Brustkrebs. Diese Diagnose verändert das Leben. Die Ärztekammer Westfalen bescheinigt dem Städtischen Klinikum Gütersloh und dem Elisabeth-Hospital, dass hier alles getan wird, um es zu retten.

Mehr als zwei Jahre haben Klinik und Hospital Diagnose-, Operations- und Behandlungsabläufe auf den neuesten wissenschaftlichen Stand gebracht und aufeinander abgestimmt. Unabhängige Auditoren externer Unternehmen haben die Ärzte beider Häuser ein Jahr lang bei der Arbeit begleitet; an zwei Tagen wurden die Ärzte geprüft. Das nun dem »kooperativen Brustzentrum Gütersloh« ausgestellte Zertifikat ist nach Ansicht von Dr. Joachim Hulde, Chefarzt am Städtischen Klinikum und Netzkoordinator des gemeinsamen Projektes, »eine Würdigung langjähriger gemeinsamer Aufbauarbeit an beiden Krankenhäusern.« Sein Kollege Dr. Klaus Mock, Chefarzt am Elisabeth-Hospital, ergänzt: »Den betroffenen Frauen in Gütersloh und in der Region wird damit eine Therapieplattform geboten, die auf gleichem Niveau mit allen großen deutschen Brustzentren steht.«
Im vergangenen Jahr begaben sich knapp 200 Frauen, die den ominösen Knoten in ihrer Brust ertastet hatten, in Gütersloh in Behandlung. Sie vertrauten sich damit einem Netzwerk von Fachärzten an, die ihre Diagnose auf Ultraschalluntersuchungen, Mammographien, feingewebliche und pathologische Befunde aufbauten. Vor einem möglichen Eingriff wurde geprüft, ob etwa vorhandene Metastasen nicht bereits Leber, Lunge oder das Skelett befallen hatten. In der regelmäßigen Dienstags-Konferenz stimmten die Spezialisten die Therapieschritte auf jede einzelne Patientin ab. »Die zweite Meinung sitzt bereits mit am Tisch«, stellt Dr. Hulde fest.
Hoch spezialisierte Operationstechniken können die radikale Entfernung aller Lymphknoten vermeiden helfen, die meist schwere Nebenwirkungen nach sich ziehen. Die Gutachter hoben auch die vorbildliche Vernetzung mit niedergelassenen Ärzten in Gütersloh hervor. Eine »psycho-onkologische« Betreuung hilft den Frauen und ihren Angehörigen, mit der schwierigen Lebenssituation fertig zu werden.

Artikel vom 02.12.2006