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Weniger Geld für Spexard

Norbert Morkes kritisiert Zuschusspraxis bei Gewerbeschauen

Gütersloh-Spexard (rec). Der Verein Michaeliswoche beantragt kurzfristig einen 20 000 Euro hohen Zuschuss zur Ausrichtung der Gütersloher Wirtschaftsausstellung (GÜWA) und bekommt ihn. Die Interessengemeinschaft Gewerbeausstellung Spexard möchte 10 000 Euro für eine Gewerbeschau im April 2007 und soll nur 4000 Euro bekommen.

Der plötzliche Spareifer der Stadt wunderte den BfGT-Ratsherren Norbert Morkes, der im Ausschuss für Wirtschaft und Soziales beantragte, der Interessengemeinschaft die volle Summe zu gewähren. Dem Verein Michaeliswoche wurde der Zuschuss gewährt, ohne vorab Unterlagen zu prüfen und ohne Auflagen zu erteilen. Ein Nachweis über angebliche Kosten, die mit diesem Zuschuss zu decken waren, liege bis heute nicht vor.
Im Gegensatz zur GÜWA seien an der Spexarder Gewerbeausstellung ausschließlich heimische Betriebe beteiligt. Aufträge zur Zeltanmietung, Elektroinstallation und Werbedrucke würden ebenfalls nur an Gütersloher Unternehmen vergeben - wiederum im Gegensatz zur GÜWA. Schließlich würden die Organisatoren auf Wunsch auch detaillierte Unterlagen einreichen und das gesamte Konzept vorstellen - anders als der Verein Michaeliswoche. Der Reinerlös der gesamten Veranstaltung solle zudem einem sozialen Zweck in Spexard zur Verfügung gestellt werden: »Alles in allem wird es sich somit um eine rein nichtkommerzielle Veranstaltung handeln«, stellte Morkes fest.
Die Stadt lehnte den gewünschten Zuschuss mit einem Verweis auf den Konsolidierungskurs ab. Die Kostenstruktur der Gewerbeschau sei noch zu unspezifisch. Im Ausschuss ergänzte Bürgermeisterin Maria Unger, dass es sich bei der GÜWA um eine fest etablierte Traditionsveranstaltung handele, die in hohem Maße über Standgebühren und weitere Einnahmen zur Finanzierung beitrage.
Markus Kottmann (CDU) wies den Versuch Morkes zurück, »zwei Veranstaltungen gegeneinander auszuspielen.« Die Kritik an der vergangenen GÜWA teile er - sie werde bei den künftigen Zuschussanträgen berücksichtigt. Auf Antrag der CDU-Fraktion werden der Interessengemeinschaft nun 5000 Euro Zuschuss gewährt. Hans-Joachim Heese (UWG) hielt den Adressaten für falsch: »Über solch einen Zuschuss muss nicht die Stadt entscheiden, sondern die Stadtmarketing GmbH.«

Artikel vom 02.12.2006