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In den Hals
gestochen

Zerleger greift Kollegen an

Rheda-Wiedenbrück (WB/dibo). Ein Mitarbeiter des Fleischwerks Tönnies hat am frühen Freitag Morgen einen Arbeitskollegen mit einem Stich in den Hals lebensgefährlich verletzt.

Der Türke mit Wohnsitz in Ahlen/Westfalen war gegen drei Uhr in der Frühe mit dem 35-jährigen Nigerianer aus Neuenkirchen/Niedersachsen aneinander geraten. Der blutigen Auseinandersetzung sind laut Polizeipressesprecher Karl-Heinz Stehrenberg nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen private Streitigkeiten und Beleidigungen vorausgegangen. Der 22-Jährige habe seinem Kontrahenten schließlich den Messerstich beigebracht. Der Nigerianer wurde in einem Gütersloher Krankenhaus operiert. Es bestehe keine Lebensgefahr mehr, heißt es.
Der tatverdächtige Türke verließ nach der Attacke offenbar in aller Seelenruhe und vor Eintreffen der Rettungskräfte die Firma, konnte aber nach einer Stunde im Rahmen der von der Polizei eingeleiteten Fahndung am Bahnhof Rheda vorläufig festgenommen werden. Der Haftrichter hat den 22-Jährigen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld wegen eines versuchten Tötungsdeliktes in Untersuchungshaft geschickt. Um die Hintergründe zu klären, führten die Beamten der Polizei Gütersloh Ermittlungen und Vernehmungen durch. Für Untersuchungen am Tatort musste ein Produktionsband zeitweise stillgelegt werden.
Wie es gestern aus dem Großunternehmen hieß, hatten sich die beiden Männer bereits am Vortrag gestritten. Vor dem Messerangriff am frühen Freitag Morgen hätten die Männer eine Prügelei angefangen. Ein ausländischer Kollege habe konsterniert erklärt, dass so was ja kein Wunder sei, wenn man täglich so viele Stunden aufeinander hocke. Die Stimmung in dem Unternehmen sei sehr bedrückt, viele Mitarbeiter zeigten sich geschockt über den Vorfall.

Artikel vom 02.12.2006