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Sewing hält den Kasten sauber

Fußball-Kreisliga: Brisantes Derby zwischen RWK und SVR endet 4:3

Von Daniel Rühe (Text und Foto)
Kirchlengern (BZ). Im Gegensatz zur ruhigen Adventszeit, war das A-Liga-Derby zwischen Rot-Weiß Kirchlengern und dem SV Rödinghausen an Brisanz nicht zu überbieten. Harte Fouls, kuriose Torraumszenen und ein überforderter Schiedsrichter prägten das Spiel. Erst in der Nachspielzeit entschied Abwehrchef Baumann die Partie mit seinem Tor zum 4:3 (2:1)-Endstand.

Allein die erste Halbzeit versprach Einiges. Zunächst ein Novum in der bisherigen A-Liga-Saison: Verteidiger Heuer, der sonst für das Grobe in der Hintermannschaft der Kirchlengeraner zuständig ist, erzielte das Führungstor in der elften Minute. Kurze Zeit später glich Marc Lehmann aus. Nachdem Kirchlengern durch ein Eigentor ins Hintertreffen geriet, wurde das Spiel zunehmend härter. Der Verantwortliche war der Unparteiische. Nach einer Hand voll Fehlentscheidungen hatte er im Nu beide Parteien gegen sich. Fast jeder Zweikampf endete mit einem Foulspiel und nicht selten mit Verletzungen. Die Zuschauer beider Seiten heizten Spiel und Akteure zusätzlich an. Als Dedering nach einem brutalen Einsteigen nicht einmal den gelben Karton sah und Klan im Strafraum elfmeterreif von Torwart Götze von den Beinen geholt wurde, fühlten sich die heimischen Elsekicker benachteiligt. Nur Minuten später hätten sie sich beim Unparteiischen bedanken können: Er ahndete die preisverdächtige Flugeinlage inklusive Handabwehr eines RWK-Spieler auf der Torlinie nicht. Die Szene hatte wilde Proteste auf SVR-Seite zur Folge, die danach noch einmal getoppt wurden: Eine verunglückte Fußabwehr aus zwei Metern wertete der Schiedsrichter in der 75. Minute als Rückgabe. Er entschied auf indirekten Freistoß. Mittlerweile lag Rödinghausen mit 3:2 vorne. Nach dem Eigentor hatte Rene Hahne für Kirchlengern ausgeglichen, bevor der eingewechselte Mustafa Demir für die Götze-Elf traf. Baumann legte sich den Ball zurecht. »Über die Mauer«, forderte Trainer Eckhard Schnier von der Seitenlinie. Der Abwehr-Routinier verwarf die Idee seines Coaches und visierte die linke untere Ecke an. Aus neun Metern schlug der Ball genau dort ein, wo Baumann ihn hin haben wollte - 3:3 (76.). In der wichtigsten Phase des Spiels musste RWK-Keeper Phillip Rau passen. »Die Schmerzen an der Schulter waren zu stark«, sagte Rau. Torwarttrainer und Aushilfskeeper Benno Sewing kam ins Spiel. Er sollte seine Sache sehr gut machen und »die Bude sauber halten«. Das schaffte Kontrahent Dominic Götze nicht. Die Flanke von Tim Feichtinger senkte sich genau auf den Kopf von Torschütze Baumann, der in der 92. Minute zum Held des Spiels wurde und die Zuschauer jubeln ließ. »Wir hatten heute das Glück auf unserer Seite«, sagte Schnier nach dem Spiel.
Rot-Weiß Kirchlengern: Rau (74. Sewing) - Heuer, Tönniges, Garbisch, Baumann, Ehrich (54. Walkenhorst), Ziegler, Klan, Hahne (76. Kaymak), Feichtinger, Sebastian.
SV Rödinghausen: Götze - Dedering, Steinmeier, Yildirim, Engelbrecht, Esdar, Schulte, Lehmann (58. Demir), Orlando, Tiemeyer, Kröhnert (77. Koch).
Tore: 1:0 (11.) Heuer, 1:1 (18.) Lehmann, 2:1 (24. Eigentor), 2:2 (57.) Hahne, 2:3 (62.) Demir, 3:3 (76.) Baumann, 4:3 (90.) Baumann.

Artikel vom 04.12.2006