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Zwei Schulen
wackeln: bleibt
nur Nieheim?

Schulentwicklungsplan vorgestellt

Von Michael Robrecht
Nieheim (WB). Der Rückgang der Geburtenzahlen wird Konsequenzen bei der Zahl der Schulstandorte in der Großgemeinde Nieheim haben. Drei Grundschulen sind auf Dauer nicht mehr zu halten.

In der jüngsten Sitzung des Schulausschusses Nieheim haben Hermann Bieber und Peter Steiner (Planungsbüro Komplan) den Nieheimer Politikern und der Verwaltung mit ihren Zahlen »klaren Wein« eingeschenkt. Komplan schlägt eine schulorganisatorische Neuordnung der Grundschulversorgung vor. Ab dem Schuljahr 2008/09 besteht neben der Nieheimer Grundschule nur noch Bedarf für einen weiteren Schulstandort - Oeynhausen oder Sommersell.
Bei der KGS Nieheim wird ein Schülerrückgang auf 170 Kinder vorausgesagt. In der KGS Oeynhausen werden nur noch 60 bis 65 Schüler lernen und in der KGS Sommer 80 Schüler.
Die Nieheimer Grundschule in der Lehmkuhle wird ungefährdet zweizügig (37 bis 50 Kinder) weiterlaufen können. In Oeynhausen, so Komplan, sind die Zahlen so rückläufig, dass die Schule im Bestand nicht gesichert ist, weil sie mit 13 bis 17 Kindern die 24 vorgeschriebenen Schüler für eine Einzügigkeit nicht mehr erreicht. Gleiches gilt für Sommersell, hier sind die kommenden Jahrgänge nur noch 18 bis 20 Kinder stark.
Schulrat Hermann Schmitz sieht in Zukunft schlechtere Unterrichtsbedingungen in den kleinen Schulen. Ergebnis der Neuorganisation könne sein, dass es nur noch eine zentrale Grundschule in Nieheim gebe. Alternative 2 ist die Aufgabe von Oeynhausen oder Sommersell, wobei Sommersell mehr Schüler zählt und Oeynhausen das modernere Schulgebäude hat. Die Schule in einer Ortschaft könnte dann als Teilschule Nieheim zugeordnet werden. Schmitz sprach sich für eine zentrale dreizügige Grundschule Nieheim aus.   Der Schulrat wies auch darauf hin, dass bei den prognostizierten Grundschülerzahlen für Nieheim noch nicht die Kinder abgezogen worden sind, die eine Förderschule besuchen müssen. Das werde zum weiteren Schrumpfen der Anmeldezahlen führen.
In der Hauptschule Nieheim (231 Schüler) ist mit einem Rückgang der Schülerzahlen zu rechnen. Komplan rechnete im Schulausschuss vor, dass bald nicht mehr durchgängig zwei Parallelklassen gebildet werden können. Die Hauptschule kann aber noch unverändert weiter bestehen, bei Unterschreiten der Zweizügigkeit wird die Errichtung einer Verbundschule mit der Realschule (432 Schüler) empfohlen. Die Realschule soll - laut Komplan - eine stabile Schülerzahl behalten.

Artikel vom 01.12.2006