01.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Forum in ein großes Atelier verwandelt

Erste Malnacht am Gymnasium

Schloß Holte-Stukenbrock (bs). Zeit zum Malen haben die Schüler der Jahrgangsstufe 11 des Gymnasiums gehabt. Schließlich dauerte gestern die erste Malnacht von 14 bis 22 Uhr.
Das Forum hatte sich in ein großes Atelier verwandelt - vor den Staffeleien und an Tischen aus den drei Kunstkursen insgesamt 79 Schüler, die sich um ihre Werke kümmerten. Die Idee zur Malnacht hatten Katrin Dropczynski und Marcus Nümann, beide Kunstlehrer am Gymnasium.
»Sich in der normalen Unterrichtszeit von 45 beziehungsweise 90 Minuten angemessen mit praktischer Malerei zu beschäftigen, ist schwierig. Dazu ist die Zeit zu knapp«, erklärte Marcus Nümann. Während der Malnacht hätten die Schüler genug Zeit, ihre Idee umzusetzen. Schließlich könnten sie die Malerei so auch erleben, neue Erfahrungen sammeln, kreative Lösungen für malerische Probleme suchen und finden. »Wir Kunstpädagogen erwarten ereignisreiche, arbeitsintensive, aber auch unerwartete Malprozesse«, hatten die beiden Lehrer vor der Veranstaltung erklärt.
Im Unterricht wurden vorher Bildanalyseverfahren behandelt, Malweisen besprochen und ausprobiert. So galt es, unter anderem einen Hühnerflügel einmal expressionistisch und naturalistisch darzustellen. Alles Übungen für den großen Tag, Stillleben zu malen.
Sie entstanden gestern mit Acrylfarben auf Leinwand. Die Farben stellten die Schüler vorher teilweise selbst aus Acrylat und farbigen Pigmenten her. Im Vorfeld dieses besonderen Kunstunterrichtes konnten die Schüler sich überlegen, wie ihr persönliches Stillleben aussehen soll, das zu ihnen passt. Das zu Hause aufgebaute Werk wurde fotografiert und diente gestern als Vorlage. So malte Nils Truskava als Eishockeyfan Schlittschuhe und Pokale, Jana Contursi ließ sich von der kommenden Winterzeit inspirieren und hatte eine Teetasse ausgewählt. »Das praktische Malen macht mir Spaß.« Nadine Kuhlmanns Stillleben beinhaltet ein Schokoladenherz »Ich liebe Schokolade«, und Yannick Mross saß konzentriert an Hanteln und Trinkflasche. Manch ein Schüler war am Nachmittag noch nicht so weit, von einigen Leinwänden strahlten erst farbenfrohe Untergründe. Kein Problem, während des Malprozesses standen die Kunstlehrer mit Rat und Tat den Schülern zur Seite. Vielen machte es sichtlich Spaß, doch bis 22 Uhr zu malen, war manchen angesichts des Schulbeginns um 8 Uhr am gleichen Tag doch etwas zu lang.

Artikel vom 01.12.2006