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Als der Stollen noch
schwer im Magen lag

Eine kleine Geschichte des Gebäcks


Der Ursprung des Stollens liegt wahrscheinlich in den Klöstern und Innungen des Mittelalters. Auf dem Dresdner Striezelmarkt, dem ältesten Weihnachtsmarkt Deutschlands, wird seit etwa 1500 der »Christbote uff Weihnachten« angeboten. Bis ins 17. Jahrhundert war der Stollen ein Fastengebäck, das nur die Zutaten Hafer, Mehl, Öl und Wasser enthielt und oft schwer im Magen lag. Denn die Adventszeit, in der der Stollen schon immer gebacken wurde, war für die Christen traditionell Fastenzeit und reichhaltige Zutaten waren nicht gern gesehen. Eine Erlaubnis von fast ganz oben, vom Papst nämlich, war nötig, um das Butterverbot aufzuheben und den Stollen schmackhafter und bekömmlicher zu machen. Seit dem vergangenen Jahrhundert veredeln Gewürze und viele weitere Zutaten wie Zitronat oder Orangeat sowie Rosinen den Stollen. Die Form und der weiße Puderzucker sollen an das Jesuskind in Windeln erinnern.

Artikel vom 02.12.2006