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Melodien aus ältestem
Gesangbuch Westfalens

Gregorianik-Schola Marienmünster mit dabei

Marienmünster (WB). Mit vier Konzerten in den nächsten vier Wochen wird der lang gehegte Wunsch, die Melodien des ältesten erhaltenen Westfälischen Gesangbuchs aus dem Jahre 1609 zum Klingen zu bringen, Wirklichkeit.

Am Mittwoch, 6. Dezember, startet die Konzertreihe, die quer durch Westfalen führt, um 19.30 Uhr in der Dortmunder Propsteikirche. Am 7. Dezember folgt das zentrale Konzert im Hohen Dom zu Paderborn um 19.30 Uhr. Am 26. Dezember werden die Gesänge um 15 Uhr im traditionellen Weihnachtskonzert in der Abteikirche Marienmünster im Kreis Höxter erklingen und am 7. Januar, gewissermaßen zum Abschluss der weihnachtlichen Festzeit, um 19.30 Uhr in der Aegidius-Kirche in Wiedenbrück.
Viele Musiker sind an diesen Konzerten beteiligt, gleichermaßen ein Symbol der stilistischen Bandbreite dieses Projekts: der Domchor Paderborn unter der Leitung des Domchordirektors Theodor Holthoff, die Gregorianik-Schola Marienmünster/Corvey, die Solisten des Ensembles Col Voc Detmold-Leipzig und das Eranos-Ensemble für Alte Musik unter der Leitung von Prof. Frank Löhr. Dazu treten in Wiedenbrück die dortige Jugendkantorei und ausgewählte junge Solisten auf.
Das ehrgeizige Projekt des Bonifatius-Verlages, erstmalig Rekonstruktionen von Chorälen aus dem Paderborner Gesangbuch von 1609 als CD und später als Notenausgebe, ist ein wichtiger und zugleich lebendiger Beitrag zur regionalen Kirchenliedgeschichte. Die Konzerte sind eine einmalige Gelegenheit, die klangliche Vielfalt vergangener Epochen mitzuerleben.
Die Musiker des Eranos-Ensembles für Alte Musik widmen sich seit vielen Jahren auf ihren Reisen den unentdeckten Schätzen der Vergangenheit. Die Vokalsolisten sind zum Teil Studierende der Musikhochschulen Hannover und Detmold. Künstlerisches Ziel ist die Erarbeitung selten gesungener geistlicher und weltlicher Literatur. Schwerpunkte sind dabei die Musik der Renaissance und des Barock nach historischen Spielpraktiken.
Der Dirigent Frank Löhr kann auf eine beeindruckende künstlerische Laufbahn zurückblicken. Er studierte Klavier, Komposition und Dirigieren in Hamburg. Eintrittskarten gibt es immer nur an der Abendkasse

Artikel vom 02.12.2006