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16 431 Lipper
sind ohne Job

Leichte Besserung am Arbeitsmarkt

Kreis Lippe (SZ). Die Situation auf dem lippischen Arbeitsmarkt hat sich im November leicht verbessert. Nach Angaben der Agentur für Arbeit waren Ende des Monats insgesamt 16 431 Männer und Frauen vorübergehend ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosigkeit unterschreitet damit das Vorjahresniveau derzeit um gut 17 Prozent.


Die Arbeitslosigkeit ging in den vergangenen vier Wochen in Lippe erneut zurück. Fast 200 Arbeitnehmer weniger waren Ende November ohne Job. Die Arbeitslosenquote sank von 9,3 auf 9,2 Prozent.
»Die nach wie vor in Teilen der lippischen Wirtschaft vorherrschende positive Grundstimmung setzte sich auch im November fort«, stellte Dr. Harald Hiltl, Leiter der Agentur in Detmold, fest. »Sie bewirkte in verschiedenen Teilbereichen erneut eine positive Arbeitsmarktentwicklung. Weil der seit Monaten erkennbare Aufwärtstrend anhielt, führten die momentan recht positiven Gesamtumstände im Ergebnis zu einer positiven Arbeitsmarktbilanz für den Monat November.« Gleichwohl sei die Personalnachfrage der Betriebe und Verwaltungen erneut gering ausgefallen und weiter hinter den Erwartungen zurück geblieben, so Hiltl.
Auch im November sei für die positive Entwicklung des lippischen Arbeitsmarktes in erster Linie erneut die hohe Fluktuation maßgebend gewesen. Neu arbeitslos gemeldet hätten sich 2760 Männer und Frauen. Mehr als ein Drittel (944 Arbeitslose) hätten zuvor eine Erwerbstätigkeit ausgeübt, weitere 30 Prozent (814) hätten zuvor in einem Ausbildungsverhältnis gestanden oder sich beruflich qualifiziert. Andererseits habe für nahezu 3000 Männer und Frauen die Arbeitslosigkeit geendet. Sechs von zehn der Arbeitslosen seien in den Arbeitsmarkt integriert worden. Damit habe es im November erneut fast 5800 Bewegungen innerhalb der Arbeitslosigkeit gegeben.
Dennoch sei die Arbeitslosigkeit - trotz dieser seit einigen Monaten anhaltend positiven Einflüsse - auf einem hohen Niveau geblieben. Auffällig sei, dass die konjunkturelle Aufwärtsbewegung in Lippe noch nicht zu zusätzlicher Beschäftigung geführt habe, die notwendig sei, um hohe Arbeitslosigkeit nachhaltig zu reduzieren.
Auch bei der Personalnachfrage der lippischen Betriebe und Verwaltungen sei die positive Grundstimmung der Wirtschaft erneut nicht so spürbar gewesen wie von der Agentur erhofft. Insgesamt seien nur 606 Stellen eingeworben worden. Damit habe das Arbeitsplatzangebot kurzfristig um sieben Prozent zugenommen und knapp das Vorjahresergebnis erreicht.
Einen leichten Abbau hätten die positiven Einflüsse bei der Langzeitarbeitslosigkeit bewirkt. Aber das Problem bestehe aufgrund weiterhin unzureichender Beschäftigungsmöglichkeiten fort. Ende November habe in Lippe fast jeder zweite Arbeitslose (46 Prozent) zu dieser Personengruppe gehört, die bereits länger als zwölf Monate erfolglos auf Jobsuche sind. Hauptsächlich seien von der länger andauernden Arbeitslosigkeit Männer und Frauen betroffen, die Arbeitslosengeld II beziehen. Bei dieser Personengruppe seien derzeit nahezu sechs von zehn Arbeitnehmern (56,7 Prozent) langzeitarbeitslos.

Artikel vom 01.12.2006