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Leserbriefe an die Lokal-Redaktion


Mehr Menschen
bei Mahnwache
Zur Mahnwache der Gegner der Nordumgehung am vergangenen Montag haben sich viele Menschen in einem friedlichen Protestzug durch die Innenstadt bewegt. Dazu schreibt dieser Leser:
Bei der jüngsten Demonstration gegen die Nordumgehung hat sich die Teilnehmerzahl verdoppelt. Die Motive für den Widerstand sind klar. Die geplante Autobahn darf nicht durch dichte Wohnbebauung mit über 3 000 Wohnungen geführt werden. Allerorts stehen heute selbst in kleinen Gemeinden umfangreiche Transparente, auf denen die Bürger fordern, den ständig zunehmenden Verkehr mittels Ortsumgehungen aus ihren Dörfern fernzuhalten, um Lärm und Gestank nicht ertragen zu müssen.
In Bad Oeynhausen ist das anders. Hier hat der Stadtrat sich mit 29 Ja- und 14-Neinstimmen für eine Autobahn durch dicht besiedelte Wohngebiete entschieden. Anders die Stadt Löhne. Der Rat hat sich stets gegen eine Nordumgehung ausgesprochen. Die CDU- und SPD-Fraktionen in Oeynhausen behaupten heute, bei der Trog-Tunnellösung müssten zahlreiche Gebäude abgerissen werden. Obwohl bei der Entscheidung 1988 die Ratsherren in ihrer Zustimmung zur Troglösung von Gebäudeabrissen nicht gesprochen haben. Tatsache ist, dass nur diese beiden Fraktionen in Sachen Gebäudeabriss vorgenannte abenteuerliche Behauptung aufstellen. Die Bürger in Bad Oeynhausen und Löhne nicht. Der Beschluss der Volksvertreter in 1988 zugunsten einer Trog-Tunnellösung ist heute noch richtig.
Aber weit vor 1988 hat die Bürgerinitiative Notgemeinschaft und zahlreiche Bürger immer wieder als zweite Alternative eine Südumgehung gefordert und diese mit Gutachten und Planvorschlägen als bessere Lösung untermauert. Hier wurde Ende der sechziger Jahre die A 5 über den Wittel geplant und ein Teilstück vom Löhner Dreieck bis zum Warenhaus Ratio in 2,70 Kilometer Länge als Autoahn gebaut.
Ich werfe den Stadträten von Löhne und Bad Oeynhausen seit 20 Jahren vor, dass sie bereits Anfang der siebziger Jahre leichtfertig den wenigen Lobbyisten aus dem Wittel nachgegeben haben, die sich gegen einen Netzschluss der Autobahnen A 30/A 2 über den Wittel gewehrt haben.
Heute müssen sie sich nicht wundern, wenn die Bürger auf die Straße gehen. Über die Köpfe der Bürger hinweg zu bestimmen, hat noch nie ein gutes Ende genommen. Für eine Kehrtwende ist es nie zu spät.

ECKHARD GRUMMERT 32545 Bad Oeynhausen

Artikel vom 29.11.2006