30.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Löhner Amateurforscher aus zwei Generationen

Eine 19-Jährige schreibt für das Herforder Jahrbuch

Von Michel Winde (Text und Foto)
Löhne (LZ). Zwei Menschen, zwei Themen und verschiedene Quellen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die 19-jährige Melanie Reinelt und der 78-jährige Günter Budde stellten am Dienstagabend ihre Einträge für das »Historische Jahrbuch für den Kreis Herford 2007« der Öffentlichkeit vor.

Im Heimathaus präsentierten die Löhner die Ergebnisse ihrer monatelangen Recherchen vor. Melanie Reinelt studiert Latein und Biologie auf Lehramt im ersten Semester, Günter Budde ist Pensionär mit ausgeprägtem Sinn für Heimatgeschichte. Melanie Reinelt untersuchte das Thema der »Heising-Schwestern«, die noch heute existieren. Sie wurden 1864 von Bernhard Heising in Herford gegründet und noch heute besteht die klosterähnliche Gemeinschaft im amerikanischen Iowa. Aufmerksam geworden ist Melanie Reinelt schon in der elfen Klasse auf das Thema. Damals sollte sie ein Referat über den Gründer Berhard Heising halten. Bis heute hat sie das Interesse nicht verloren. Für den Eintrag in das historische Jahrbuch hat sie Bücher im Archiv der Herforder St. Johannes Baptist Kirche gewältzt und außerdem Email-Kontakt zu den amerikanischen Ordensschwestern gehalten. Günther Budde musste bei seinem Thema komplett anders arbeiten. Die »Fahrkolonne 31«Ü, die ab dem 27. Dezemmber 1945 Fahrdienste für die Engländer in Mennighüffen erledigen musste, hat keine schriftliche Quellen hinterlassen. »Auch die Engländer geben keine Informationen preis«, sagte Budde. So musste er sich auf Zeitzeugen konzentrieren. Er selbst hat zu dieser Zeit Tagebuch geführt. »Die Aufzeichnungen reichten nicht aus«, so Budde. Zuhörer Wilfried Hamel war von Buddes Eintrag begeistert. »Ich freue mich sehr über diesen Vortrag. Ich selbst habe diese Zeit als 14-Jähriger miterlebt.«

Artikel vom 30.11.2006