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Rundum-Service für Angehörige

Bestatter Hans Gehle bietet die ganze Palette der Dienstleistungen

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Nach dem Tod eines geliebten Menschen, ausgerechnet im Moment der größten Trauer sind so viele praktische Dinge zu regeln und zu erledigen - eine Situation, von der sich Angehörige häufig überfordert sehen. Als Bestatter bietet Hans Gehle deshalb gleich ein ganzes Paket an Dienstleistungen an: »Wir bieten den Rundum-Service.«

Wenn gewünscht, dann nimmt er den Angehörigen alles ab: Behördengänge, die Gespräche mit Versicherungen und Institutionen, die Überführung des Verstorbenen selbstverständlich sowie die Organisation von Trauerfeier und Begräbnis mit allem, was dazu gehört von Kondolenzlisten, Blumenschmuck, musikalischer Gestaltung und anschließendem Kaffeetrinken. Zuerst allerdings gilt es, Sarg oder Urne auszusuchen. Hans Gehle macht zwar auch mit dem Prospekt unter dem Arm Hausbesuche, berät seine Kunden aber am liebsten direkt vor Ort in der Ausstellungshalle. So hätten die Kunden einen viel besseren Eindruck und Überblick, und die Beratung sei einfacher möglich. Wer nicht selbst zu ihm kommen kann, den holt er auch ab. Auch das gehört für den 48-jährigen Tischlermeister zum Service.
Beratung wird aber nicht erst im Todesfall akut, sondern immer häufiger auch schon lange vorher. Denn viele Menschen schließen inzwischen sogenannte Treuhand-Vorsorgeverträge ab. Das sind Versicherungen, die im Todesfall ausbezahlt werden und die Kosten für die Beerdigung decken.
Immer mehr Menschen, so beobachtet Hans Gehle, wählen inzwischen auch eine Urnenbestattung. Das hat seiner Meinung nach nicht zuletzt Kostengründe: »Die Urnenbestattung ist günstiger«, erklärt er. Das hat aber auch mit der Grabpflege zu tun - die Gräber liegen unter Rasen. Auf dem Steinhagener Waldfriedhof etwa kann man neuerdings wählen zwischen dem dem Reihengrab und dem Urnen-Grabfeld - und da wiederum zwischen Platte oder Stehle für den Namenszug.
Das Bestattungsunternehmen hat Tradition im Hause Gehle. Als Tischlermeister waren Urgroßvater und Großvater automatisch auch die Bestatter am Ort. Hans Gehle sen. baute den Bereich dann mit einem ersten Ausstellungsraum weiter aus, sein Sohn Hans machte ihn zu den heutigen florierenden Geschäftszweig, der inzwischen gleichrangig neben der Tischlerei steht. Mit dem Umzug in den Neubau im Gewerbegebiet Niederwahrenbrock 2003 ist die Ausstellungshalle noch einmal größer geworden, sind weitere Aufbahrungsräume geschaffen worden. Zudem hat Hans Gehle eine Trauerhalle bauen lassen. Da spielt noch ein bisschen Zukunftsmusik mit, denn ganz fertiggestellt ist sie noch nicht. Ziel ist es aber, Angehörigen anzubieten, bei Feuerbestattungen die Trauerfeier im Hause Gehle stattfinden zu lassen.
Auch wenn Bestattungen sein Metier sind und Professionalität verlangen - Tod und Trauer berühren natürlich trotzdem: »Vor allem, wenn es Kinder sind, die gestorben sind. Denn ihre Lebenszeit ist doch einfach noch nicht zu Ende.«

Artikel vom 30.11.2006