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Kommentar

Spielt der Kreis
das Spiel mit?


Wenn man von den »sturen Ostwestfalen« spricht - ist das dann Kritik oder Bewunderung dieser Haltung? Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem. Wenn Rietbergs Bürgermeister André Kuper, wie Ursula Ecks von der SPD sagte, stur an den Plänen zur Errichtung einer neuen Schwimmhalle und an der Hoffnung auf eine Beteiligung des Kreises festhält, dann steckt sicherlich auch politisches Kalkül dahinter. Denn er weiß: mit der Drohgebärde, die Schüler der Paul-Maar-Schule und der Wiesenschule vor verschlossener Tür stehen zu lassen, wenn der Kreis sich nicht am Schwimmbad-Neubau in der Emsstadt beteiligt, setzt er die Kreisverwaltung unter Zugzwang. Wenn eines im Ausschuss deutlich wurde, dann, dass der Kreis keine Alternativen aufbieten kann. Kein anderes Schwimmbecken hat Kapazitäten für die Rietberger Kreisschüler, keine andere als die »Rietberger Lösung« scheint praktikabel. Kuper stellt sich auch gegen seine eigene Partei, die es auf Kreisebene ablehnt, sich den Plänen anzuschließen. Wer in diesem Machtkampf nun als Erster im wahrsten Wortsinne »ins Schwimmen« gerät, scheint völlig offen. Kuper ist es aus Rietberg gewohnt, seine Ideen durchsetzen zu können. Auf Kreisebene wird ihm die Unterstützung auch in der eigenen Partei verwehrt. Bleibt zu hoffen, dass Kuper nicht auf Tauchstation gehen muss - nämlich dann, wenn er mit seinen Plänen »baden« geht, weil der Kreis sein Spiel nicht mitspielt. Setzt er sich hingegen durch, ist das ein weiterer Meilenstein seiner Politik.
Meike Oblau

Artikel vom 28.11.2006