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Gerichtliche Mediation hilft beim Bürokratie-Abbau

Artus-Preis an Land- und Amtsgericht vergeben


Paderborn (WV). Das Paderborner Land- und Amtsgericht ist preisgekrönt. Für die Einführung der richterliche Mediation in der Modellregion Ostwestfalen-Lippe erhielt das »Justizmodell OWL« den mit 10 000 Euro dotierten zweiten »Artus-Preis für Entbürokratisierung«.
Die richterliche Mediation wurde im Januar 2005 im Bezirk des Landgerichts Paderborn eingeführt. Ziel ist es, Zivilrechtsverfahren durch Mediation schnell zu beenden und gleichzeitig beide Konfliktparteien zufrieden zu stellen. Vergangenes Jahr wurden 277 von insgesamt 453 erstinstanzlichen Zivilsachen, vor allem aus den Bereichen des Kauf- und Baurechts, an die Mediationsabteilung abgegeben. In mehr als 70 Prozent der Fälle erreichten die Parteien eine Einigung. Im Jahr 2006 konnte dieses Ergebnis auf etwa 77 Prozent gesteigert werden.
Der Artus-Preis wird von der Holding mittelständischer Industrie-Versicherungsmakler und dem Wirtschaftsmagazin »impulse« vergeben. Den Jury-Vorsitz führte der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus. Das Paderborner Mediationsmodell sei ein besonderes Beispiel, »in dem sich das traditionelle Bild von verkrusteten und ineffizienten Behörden bereits gewandelt hat«, heißt es in der Begründung, und in dem »die Interessen und Bedürfnisse der Bürger und von Unternehmen in vorbildlicher Weise berücksichtigt werden, ohne dabei Recht und Gesetz zu missachten«.

Artikel vom 07.12.2006