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Noch ein Schritt zum DFB-Pokal

SC Verl muss Geld mitbringen um an das ganz große Geld zu kommen

Verl (WB). »Sollen sie doch ruhig nach Siegen fahren. Da musst du sogar noch Geld mitbringen. Allein die Busfahrt kostet mehr, als du da über den Pokal einnehmen kannst«, wünschte Udo Kley, Betreuer des VfB Fichte Bielefeld, dem SC Verl für seinen weiteren Weg im Westfalenpokal nicht gerade aus ganzem Herzen alles Gute.

Kley wurde am Sonntag von Schiedsrichter Thorsten Kaatz (Kreis Münster/Warendorf) in der 58. Minute auf die Tribüne beordert, nachdem er Michel Amaral nach einer unfairen Attacke beleidigt hatte. Doch die Sache hat eine Vorgeschichte. »Der Amaral hat mich im Vorjahr angespuckt«, behauptete Kley.
So kämpferisch wie der Bielefelder Betreuer gab sich der VfB in den einseitigen 90 Pokalminuten nicht. »Ich weiß nicht, was bei Fichte los war. Das war hier ja gar nichts im Vergleich zu unserem Spiel eine Runde zuvor in Brakel, wo es richtig zur Sache gegangen ist«, wunderte sich Soner Dayangan über seinen Ex-Klub, der nicht viel ansehnliches zustande brachte. »Wir mussten ja noch nicht einmal richtig in die Zweikämpfe gehen. Der VfB kam nur mit einer Spitze - da war es für uns Abwehrspieler natürlich sehr einfach«, hatte sich auch Rückkehrer Josef Cinar einen anstrengenderen Samstagnachmittag vorgestellt: »Nach der Pause haben wir einen Gang zurückgeschaltet, aber das reichte immer noch aus.«
So erreichte der SCV im Schongang das Viertelfinale, in dem wie bereits erwähnt wohl Regionalligist Sportfreunde Siegen (spielt heute Abend beim Bezirksligisten TBV Lemgo) der Gastgeber sein wird. »Das ist schon eine komische Auslosung«, merkte Fichtes Stadionsprecher Jürgen Schnatwinkel zur Pause (»2:0 für unsere Gäste aus dem Gütersloher Vorort«) an, dass der Gewinner der Partie Siegen - Verl im Halbfinale Heimrecht gegen einen Verbandsligisten (Erlinghausen) oder sogar einen Landesligisten (Bünder SV) genieße. Eine auf jeden Fall lösbare Aufgabe für den SC Verl, so dass die Parole vor dem Gang nach Siegen nur lauten kann: Noch ein Schritt bis zum DFB-Pokal. Denn mit dem Erreichen des Westfalenpokal-Endspiels hätte sich der Oberligist bereits für die lukrative 1. Hauptrunde qualifiziert, in der ein Bundesligist den Weg an die Poststraße finden könnte.
Mögliche Gegner im Finale sind Preußen Münster, RW Ahlen, SpVg. Erkenschwick oder Vorwärts Kornharpen. Münster setzte sich mit 7:0 gegen den Bezirksligisten VfK Weddinghofen durch und tankte somit Selbstvertrauen für das Heimspiel gegen den Regionalliga-Mitabsteiger SG Wattenscheid 09 am kommenden Freitag. Ahlen bleibt unter seinem neuen Trainer Heiko Bonan weiterhin ungeschlagen und bezwang in einem reinen Regionalliga-Duell Borussia Dortmund II mit 2:0. Gegen den Landesligisten Hombrucher SV kam der abstiegsbedrohte Oberligist SpVg. Erkenschwick zu einem ungefährdeten 5:1-Erfolg. Die Verlängerung benötigte Verbandsligist Vorwärts Kornharpen, um Oberliga-Aufsteiger Hammer SpVgg. mit 3:2 aus dem Westfalenpokal zu werfen. Dabei hatte Hamm ohne die Ex-Gütersloher Dirk Konerding, Sebastian Veith und Robert Hietkamp bis zur 80. Minute noch mit 2:0 geführt.

Artikel vom 28.11.2006