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Wehren fit für den Ernstfall

Großübung in Delbrück: Lücke lobt effektive Zusammenarbeit der Retter

Delbrück (al). Dichter Rauch quillt aus den Fenstern, eine schwarze Rauchwolke steht über dem Industriegebiet Ost an der Hövelhofer Straße und durch die Fenster des Maschinenraumes ist Feuerschein zu sehen. Wie es im Inneren der Hallen des Möbelherstellers Georg Voss aussieht, ist zunächst völlig unklar.

Dieses Szenario bot sich bei einer Großübung am Samstag in Delbrück den Löschzügen Ostenland und Delbrück, die sofort Vollalarm für die Gesamtwehr Delbrück auslösten. Gegen 15.10 Uhr heulten in ganz Delbrück die Sirenen. Zusätzlich wurden weitere Fahrzeuge aus Hövelhof, Paderborn, Mastholte und der Kreisleitstelle in Ahden angefordert, um unter Einsatzleitung von Stadtbrandinspektor Reinhard Brand gegen den Großbrand vorzugehen.
Außerdem war die Einsatzeinheit des DRK-Stadtverbandes Delbrück im Einsatz und richtete gemeinsam mit der Feuerwehr eine Verletztensammelstelle ein. In kürzester Zeit waren knapp 250 Rettungskräfte mit rund 50 Fahrzeugen auf dem Firmengelände der Firma Voss aktiv.
Da es sich bei dem Einsatz um eine Großübung der Delbrücker Feuerwehr handelte, war auch das Team der Realistischen Unfalldarstellung (RUD) vor Ort und sorgte mit vielen Scheinwerfern, viel Rauch und Darstellern für ein absolut wirklichkeitsgetreues Szenario. Vorbereitet hatte die Übung der stellvertretende Wehrführer Alfons Heisener in enger Abstimmung mit der Firma Voss. »Die unvorbereitet alarmierten Einsatzkräfte müssen blitzschnell verschiedene Aufgaben bewältigen: Menschenrettung, Brandbekämpfung unter schwerem Atemschutz, die Einrichtung einer Einsatzleitung für eine Großschadenslage, Aufbau einer Verletztensammelstelle, Löschwasserversorgung im Pendelverkehr und über Hydranten sowie eine zwei Kilometer lange Schlauchleitung. Da ist gute Zusammenarbeit und Kommunikation unter den Einsatzkräften gefordert«, umriss Alfons Heisener die Aufgaben.
Unter Atemschutz drangen die Feuerwehrkameraden in die brennende Halle ein. Insgesamt zehn verletzte Personen, davon zwei lebensgefährlich und vier schwer Verletzte wurden geborgen und zur Sammelstelle transportiert.
Hier leisteten Notärzte und Sanitäter Erste Hilfe und bereiteten den simulierten Abtransport mit Hubschraubern, Rettungs- und Krankenwagen vor. Sehr zufrieden mit dem Übungsverlauf zeigte sich neben Bürgermeister Robert Oelsmeier auch Kreisbrandmeister Bernhard Lücke. »Die Zusammenarbeit der einzelnen Löschzüge hat genauso reibungslos funktioniert wie die Kooperation mit dem DRK und dem RUD-Team«, lobte Lücke bei der Übungsauswertung im Gerätehaus Delbrück.

Artikel vom 27.11.2006