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Bürgermeister Michael Dreier bereitet derzeit intensiv die Gründung einer Bütgerstiftung vor. Foto: Neesen

Hier kann jeder Zukunft
mitgestalten

Bürgerstiftung kurz vor Gründung

Von Marion Neesen
Salzkotten (WV). Das dürfte ein fulminant-schwungvoller Auftakt für die Bürgerstiftung Salzkotten werden: Die heiß begehrte Big-Band der Bundeswehr, Deutschlands wohl gefragteste Showband, wird im Mai in der Sälzerhalle ein Konzert geben und somit musikalische Starthilfe für die Sälzer Stiftung zum Gemeinwohl der Bürger leisten.

»Das ist schon etwas ganz Besonderes«, bekommt Bürgermeister Michael Dreier glänzende Augen. Vor knapp einem Jahr hatte er beim Neujahrsempfang die Gründung der Bürgerstiftung angestoßen. Jetzt nimmt seine Initiative konkrete Formen an. Und dass nun die Big Band der Bundeswehr das Salzkottener Engagement mit einem Benefizkonzert unterstützen will, ist natürlich ein Extra-Bonbon.
Am kommenden Donnerstag, 30. November, ist um 19.30 Uhr im Rathaus die erste Versammlung mit möglichen Stiftern und Interessenten geplant. Eine vorläufige Satzung wurde bereits erstellt, jetzt fehlt nur noch das Gründungskapital. »Mein Ziel ist es, im nächsten Frühjahr, die Stiftung mit einem Grundkapital von 50 000 Euro starten zu können«, so Dreier, »und ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen. Ich habe im vergangenen Jahr mit vielen Bürgern und auch Unternehmern gesprochen und sehr viele positive Reaktionen bekommen.«
In einer Bürgerstiftung solle das bürgerschaftliche Engagement gebündelt werden, jeder Bürger könne sich dort konkret einbringen, so Dreier. »Ob ein Euro oder 1000, jeder Beitrag ist willkommen und kann so direkt vor Ort eingesetzt werden.«
Mitglied in der Stifterversammlung kann werden, wer mindestens 500 Euro einzahlt. »Das Gute daran ist, dass die Stifter sicher sein können, ihr Geld ist auf Ewig angelegt. Denn ausgeschüttet werden nur die Erträge. Außerdem können sie selbst mitentscheiden, wofür dieses Geld verwendet werden soll.«
Und hier denkt Dreier insbesondere an die Jugendarbeit, aber auch an kulturelle Zwecke, oder an in Not geratene Mitbürger. »Vereine und Gruppen müssen jedoch schon ein besonderes Projekt initiieren, das mit Geld aus der Stiftung unterstützt werden soll«, so Dreier. Der Salzkottener Bürgermeister betont dabei ausdrücklich, dass die Stadt sich mit einer Bürgerstiftung nicht aus ihren Pflichten zurückziehen wolle. Zudem hätten weder städtische Organe noch der Salzkottener Rat Einfluss auf die Vergabe der Mittel. Organe der Stiftung werden die Stifterversammlung, der Stiftungsrat und der Vorstand sein.
»Hier haben die Bürgerinnen und Bürger eine konkrete Möglichkeit, die Zukunft der Stadt Salzkotten mitzugestalten«, so Dreier. Sicherlich stehe angesichts der schwierigen Finanzsituation in der Kommune die Frage im Raum, ob künftig noch freiwillige Leistungen erbracht werden könnten. Eine Bürgerstiftung könne da sicherlich die dringendsten Probleme abfedern, dennoch bedeute dies keinesfalls, dass sich die Stadt aus ihrer Verantwortung zurück ziehen wolle. »Ein Auslöser zur Gründung war für mich auch die Tsunami-Katastrophe vor zwei Jahren. Damals hat man gemerkt, dass die Menschen bereit sind, zu helfen. Und ich habe von vielen Bürgern gehört, dass sie gerne auch ihrer Heimatstadt etwas zurückgeben möchten«, hat der Salzkottener Bürgermeister erfahren. Am kommenden Donnerstag werden nun die ersten Weichen gestellt. An diesem Abend können sich Interessierte bereits in die Stiftung einbringen. »Ich hoffe, dass wir dann im Frühjahr das Grundkapital zusammen haben und die Regierungspräsidentin uns die Stiftungsurkunde überreichen kann«, blickt Dreier optimistisch den nächsten Monaten entgegen.
Die Big-Band der Bundeswehr wird auf jeden Fall ihren Beitrag leisten.

Artikel vom 27.11.2006