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»Wir sind eine große Clique«

Markus Drawert setzt auf die Unberechenbarkeit des Bezirksligisten SC Vlotho

Vlotho (Bob). Neun Siege in Folge, elf Spiele ungeschlagen und nur noch drei Spiele bis zur Winterpause: Fußball-Bezirksligist SC Vlotho ist auf dem besten Weg, zum Abschluss des Saisonteils 2006 auf dem »Platz an der Sonne« zu stehen. Markus Drawert, der zu den dienstältesten Spielern im SCV-Team gehört, ist überzeugt, dass der aktuelle Tabellenführer dieses Zwischenziel auf jeden Fall erreichen kann und dass der SCV auch am Saisonende ganz vorn dabei ist.

»Wir haben in der vergangenen Saison nach einer sensationellen Rückrunde den zweiten Platz belegt. Da wäre es eine falsche Zielsetzung, wenn wir das nicht wiederholen oder noch besser machen wollten«, unterstreicht Markus Drawert, der seit dem Jahr 2 000 des SCV-Traikot trägt. »Wir haben eine gefestigte Mannschaft, die wir noch weiter gezielt verstärkt haben. Mit Marcel Rother ist ein Schlitzohr dazu gekommen. Er verfügt über einen selten guten Torriecher. Manchmal sieht man ihn fast 90 Minuten nicht und dann schlägt er plötzlich zu. Zusammen mit Darko Tovitovic sorgen die beiden dafür, dass wir für den Gegner noch schwerer auszurechnen sind.«
Ein weiteres Pfund, mit dem der SCV wuchern kann, sieht Drawert in der Tatsache, dass nahezu alle Spieler auf einem Leistungsniveau angesiedelt sind. »Bei Auswechselungen gibt es keinen Bruch im Spiel. Wir haben einen großen, ausgeglichenen Kader. Da muss jeder an seine Leistungsgrenze gehen, um seinen Platz zu behaupten. Für Trainer Warbende ist das eine ideale Situation. Andererseits ist es aber auch nicht einfach für die Akteure, die auf der Bank schmoren müssen.«
Unstimmigkeiten deswegen gibt es beim SCV aber nicht. Drawert: »Eine solche Kontinuität hat es in meiner Zeit beim SC noch nicht gegeben. Und das zeigt Wirkung. Fast die gesamte Mannschaft sitzt nach jedem Training noch eine Stunde zusammen und trinkt ein Bierchen. Und wir sind in der Lage, auch mal deutliche Worte miteinander zu sprechen. Ich habe es noch nicht erlebt, dass sich im Spielerkader des SCV eine so große Clique gebildet hat. Wenn wir zu einer Party eingeladen werden, muss damit gerechnet werden, dass wir alle auf einmal auftauchen.« Und Markus Drawert legt noch einen nach: »Bei uns steckt jeder mit Blickj auf das Ganze ein Stück zurück.«
Die letzten beiden Remis nach neun Siegen in Folge will der Kapitän keinesfalls als Bruch gewertet wissen. »Oetinghgausen hat 89 Minuten hinten drin gestanden und nur den Ball rausgehauen und dann aus einer einzigen Chance ein Tor gemacht. Wir waren an dem Tag nur zu doof, aus unseren vielen Chancen mehr als einen Treffer zu erzielen.« In Mennighüffen musste die Mannschaft auf mehreren Postionen verändert werden. Drawert: »Es war von Anfang an ein Kampfspiel. Und wir haben den Kampf angenommen. Wir haben Charakter gezeigt und das Spiel in den letzten 20 Minuten dominiert, aber da war es leider schon zu spät. Von Bruch kann keine Rede sein.« Perspektivisch meint Drawert: »Wir haben laut den Anspruch angemeldet, ganz oben mitzureden. Und diesen Anspruch wollen wir erfüllen. Es gibt nichts Schöneres, als da oben zu stehen. Jetzt müssen wir gegen Espelkamp die Hose runter lassen, aber mit unserem Anspruch gibt es keinen Gegner, vor dem wir passen. Und der Verein hätte es verdient, wenn wir am Ende der Saison ganz oben stehen.«

Artikel vom 25.11.2006