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Rotes Kreuz sucht junge Blutspender

Kreisverband hat umfassendes Aufgabenspektrum in der Sozialarbeit

Warburg (ski). Das herausragende Ereignis für den DRK-Kreisverband Warburg im zu Ende gehenden Jahr war ein erfreuliches: die Fußball-Weltmeisterschaft. Zu fünf Spielen waren die Helfer aus dem Warburger Land an der Schalke-Arena in Gelsenkirchen im WM Einsatz.

Die 44 Helfer leisteten dabei insgesamt 1500 Stunden, wie Kreisrotkreuzleiter Reiner Bluhm am Freitagabend in der Kreisversammlung mitteilte. Die eingesetzten DRKler erhielten zum Dank das von der Landesrotkreuzleitung gestiftete Einsatzabzeichen »WM 2006«.
Zu der Kreisversammlung im Saal der Volksbank Warburger Land konnte Vorsitzender Walter Seulen neben Bürgermeister Michael Stickeln auch Kreisbrandmeister Johannes Kunstein und Stadtbrandinspektor Detlef Menne von der Feuerwehr sowie Sascha Meyer vom Technischen Hilfswerk begrüßen. Den Landesverband Westfalen-Lippe vertrat Landesrotkreuzleiter Heinz-Wilhelm Upphoff. Außerdem waren Bezirksrotkreuzleiterin Cäcilia Reuter und Bezirksrotkreuzleiter Reiner Bluhm, der auch zum Kreisvorstand gehört, anwesend.
Der Geschäftsbericht machte das umfassende Spektrum des DRK in den Bereichen Ausbildung, Blutspende und Sozialarbeit deutlich. So organisierte das Rote Kreuz nach den Worten von Kreisverbandsarzt Dr. Ulrich Fiege in diesem Jahr (Stichtag 31. Oktober) 33 Lehrgänge mit 496 Teilnehmer in lebensrettenden Sofortmaßnahmen. Die Erste-Hilfe-Ausbildung absolvierten 543 Personen in 41 Seminaren. Das Erste-Hilfe-Training zur Auffrischung der Kenntnisse wurde 13 Mal für insgesamt 104 Teilnehmer angeboten. Daneben gab es noch Kurse »Erste Hilfe am Kind« und »Erste-Hilfe für Kinder«. Dr. Fiege bezeichnete es als wesentliche Aufgaben des DRK, möglichst viele Menschen in lebensrettenden Sofortmaßnahmen bei Unfällen oder Herz-Kreislauf-Problemen zu unterweisen.
Der Bericht von Geschäftsführer Joachim Rempe bezog sich auf die betreuten Seniorenreisen, die Seniorenausflüge, die Seniorengymnastik, das Gedächtnistraining, die Kleiderkammer, die psycho-soziale Krebsnachsorge, die Besuchsdienste für Alte und Alleinstehende, die Vermittlung von Mutter-Kind-Kuren und die Aktion »Nachbarschaftshilfe«.
Weiteres Tätigkeitsfeld des DRK sind die Blutspenden. Bis zum 31. Oktober dieses Jahres organisierte der Kreisverband 53 Blutspendetermine, zu denen 4917 Spender, davon 252 Erstspender, kamen. Im gesamten Jahr 2005 waren es bei 64 Terminen 5692 Blutspenden gewesen. Verstärkt müsse das Augenmerk darauf gelegt werden, neue und jüngere Blutspender zu gewinnen, mahnte Kreisverbandsvorsitzender Walter Seulen.
Erfreut zeigte sich Seulen über die Erfolge bei der Jugendarbeit. So gibt es innerhalb des Jugendrotkreuzes seit Februar 2006 wieder eine Kindergruppe mit zur Zeit sieben Mitgliedern. Auch die neu ins Leben gerufene Gruppe »Tanz und Bewegung für Teens mit und ohne Handicap« erfreue sich mit derzeit 17 Teilnehmern großer Beliebtheit.
Wie Kreisrotkreuzleiter Reiner Bluhm mitteilte, wurde das DRK zu mehreren Großeinsätzen der Rettungskräfte angefordert, so beim Brand eines Gehöftes in Natingen und eines Wohnhauses in Menne. Der Sanitätsdienst bei 31 Veranstaltungen erforderte seinem Bericht zufolge 855 Einsatzstunden. Bluhm regte an, einen Sanitätsdienst auch bei der Warburger Oktoberwoche einzurichten. Der Bedarf sei vorhanden.
Trotz aller positiven Zahlen drücken das DRK, das 210 Aktive in seinen Reihen zählt, auch Sorgen. Nach den Worten von Walter Seulen ist die Zahl der Fördermitglieder in 2005 um 139 auf 3036 gesunken. Derzeit sind es nur noch 2920.
Und auch Reiner Bluhm berichtete über ein Problem: Weil immer mehr junge Leuten aus beruflichen Gründen fortzögen, sei es zunehmend schwer, die Lücken in den Reihen der aktiven Helfer zu schließen.

Artikel vom 27.11.2006