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Trend geht zum runden Po

Schönheitschirurgen setzen ovale Silikonkissen ein


Frankfurt/Main (dpa). Immer mehr Frauen bevorzugen auch am Po stärkere Rundungen und lassen sich dafür operieren. »Während früher häufig Fettabsaugen am Po gewünscht wurde, geht der Trend seit Jennifer Lopez wieder zu runderen, fülligeren Formen«, sagte Hermann Solz von der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) in Frankfurt. Die häufigsten Behandlungen bei Frauen seien jedoch nach wie vor Brustvergrößerungen und Faltenstraffung. Auch Männern legen sich immer öfter für die Schönheit unters Messer. Nach DGÄPC-Angaben sind zwölf Prozent der Patienten männlich.
Um den Hintern knackiger zu machen, werden »ovale oder runde Silikonkissen, die etwas fester sind als Brustimplantate, im oberen Bereich des Pos direkt in den Muskel operiert«, erläuterte Hermann Solz. Eine Behandlung koste etwa 6000 Euro. Bei den Brustoperationen sei festzustellen, dass immer größere Implantate gewünscht würden.
Männer gehen nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie vor allem zum Schönheitschirurgen, um sich Augenlider oder Gesichtsfalten straffen zu lassen. »Der männliche Patient will fit und vital aussehen«, sagte Solz. »Wer Fitness ausstrahlt, hat auch im Beruf mehr Erfolg.«
Mit Sorge sieht der Verband das Angebot, gleich nach einer Schönheitsoperation für die Nachsorge in ein Luxushotel verlegt zu werden. »Die Operationen sind medizinische Eingriffe, und dafür brauche ich eine gewisse Infrastruktur«, sagte Paul Edelmann von der DGÄPC. Nach den Operationen müsse Fachpersonal in der Nähe sein, falls Komplikationen aufträten. Es sei besser, die Kliniken freundlicher zu gestalten.
In Deutschland lassen sich laut DGÄPC jährlich 700 000 Menschen für die Schönheit medizinisch behandeln. Die Hälfte lege sich dabei unters Messer. In den übrigen Fällen würden ohne Operation vor allem Falten gestrafft, beispielsweise mit Spritzen.

Artikel vom 25.11.2006