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Parfüm - Luxus für den Alltag

Den ersten Duft gibt es für junge Mädchen oft schon im Kommunionsalter

Von Malte Samtenschnieder
(Text und Fotos)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Jean-Baptiste Grenouille geht über Leichen. In seinem Debütroman »Das Parfüm« schildert Patrick Süßkind, wie der Franzose 25 Frauen tötet, um aus ihren Körpergerüchen einen perfekten Duft zu komponieren.

Am Sonntag und Dienstag zeigt das Rhythmus-Filmtheater den nach Patrick Süßkinds Erstlingswerk entstandenen Kinofilm. Grund genug für das WESTFALEN-BLATT nachzufragen, wie viel Wert die Schloß Holte-Stukenbrocker auf ihre persönliche Duftnote legen.
Parfüm ist Luxus, aber für die meisten Menschen unverzichtbar. Dieses Fazit drängt sich nach einem Besuch in der Parfümerie Malinowsky auf. »Unsere Kunden werden immer jünger«, sagt Verkäuferin Birgit Salewski. Mädchen bekämen häufig im Kommunionsalter den ersten eigenen Duft geschenkt. Jungen seien etwas später dran. »Mit 12 oder 13 gibt es für sie oft das erste Deo.« Auch im Alter lässt die Eitelkeit nicht nach. »Bei den meisten Senioren sind Klassiker wie Kölnisch Wasser beliebt«, ergänzt Rudi Wüllner vom gleichnamigen Parfümerie-, Kosmetik- und Haarsalon.
30 bis 40 Euro für ein Eau de Toilette oder 20 Euro für ein Deo müssen sowohl Damen als auch Herren in der Regel mindestens für ihr Wunschparfüm ausgeben. »Viele Kunden kommen mit konkreten Vorstellungen in den Laden oder kaufen sogar immer dasselbe«, sagt Birgit Salewski. Manchmal sei aber der Wunsch nach etwas Neuem Grund für eine umfangreiche Beratung. »Oft verwenden unsere Kunden im Sommer frische, sportliche Düfte, während sie im Winter warmen, vollen Parfümen den Vorzug geben«, ergänzt Salewskis Kollegin Gabriele Strobel. Da das Sortiment ständig erweitert werde - »Die Branche ist schnelllebig« - seien die meisten dankbar für fachkundige Hilfe bei der Auswahl.
Einen wichtigen Ratschlag gibt Rudi Wüllner allen Kunden: »Man sollte ein Parfüm unbedingt einige Zeit einwirken lassen, bevor man sich dafür oder dagegen entscheidet.« Je nach Hauttyp entwickelten sich alle Düfte unterschiedlich. Möglich sei dieses Vorgehen natürlich nur, wenn man für sich selbst einkaufe. »Wenn jemand ein Parfüm verschenkt, kann er oft nur die grobe Duftrichtung vorgeben«, ergänzt Birgit Salewski.
Zur Entscheidungsfindung tragen unterschiedliche Faktoren bei. So kommen in diesem Herbst nach Schauspielern und Musikstars benannte Parfümlinien sehr gut bei den Kunden an. »Voll im Trend liegen zudem Produkte mit einem Hauch Vanille oder Bitter Orange«, weiß Gabriele Strobel. Der Vorweihnachtszeit blicken sowohl Birgit Salewski und Gabriele Strobel als auch Rudi Wüllner optimistisch entgegen. »Für Parfüm geben die Schloß Holte-Stukenbrocker nach wie vor gerne Geld aus«, so ihr Fazit.
Der Film »Das Parfüm« flimmert am Sonntag, 26. November um 16 und 19 Uhr sowie am Dienstag, 28. November um 20 Uhr über die Kinoleinwand des Rhythmus-Filmtheaters in der Aula der Realschule.

Artikel vom 25.11.2006